HMPV-Virus in China: WHO gibt Entwarnung
In China steigt die Zahl der HMPV-Infektionen. Die WHO beruhigt jedoch und erklärt, das Virus sei weder neu noch besonders gefährlich.
In den nördlichen Provinzen Chinas nehmen die Infektionen mit dem humanen Metapneumovirus (HMPV) zu. Wie «DW» berichtet, sind besonders junge Menschen betroffen.
Die chinesischen Behörden bestätigen den Anstieg von Atemwegserkrankungen. Bereits jetzt zeigen Videos in sozialen Medien überfüllte Krankenhäuser.
Neben HMPV zirkulieren auch Influenza, RSV und Sars-CoV-2. Bisher wurden keine spezifischen Massnahmen zur Bekämpfung einer HMPV-Epidemie in China ergriffen.
WHO reagiert auf HMPV-Virus in China
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) bemüht sich um Beruhigung. Das humane Metapneumovirus sei weder neu noch besonders gefährlich, betont eine Sprecherin.
«Es ist ein weit verbreitetes Virus, das im Winter und Frühling zirkuliert», zitiert sie «Der Standard». Die WHO stehe im Austausch mit den chinesischen Behörden.
In China sei keine Notfall-Lage ausgerufen worden. Die Infektionslage entspreche aktuell der üblichen saisonalen Entwicklung.
Was ist das HMPV-Virus?
Das HMPV wurde 2001 von niederländischen Forschern entdeckt. Experten vermuten, dass es bereits seit Jahrhunderten unter Menschen zirkuliert.
Die meisten Menschen haben sich wahrscheinlich schon einmal im Leben damit infiziert. HMPV verursacht meist normale Erkältungssymptome.
Bei Risikogruppen wie älteren Menschen, Kleinkindern und Immungeschwächten kann die Infektion jedoch schwerer verlaufen. In diesen Fällen kann es zu Komplikationen wie Lungenentzündung, Bronchitis oder Bronchiolitis kommen.
Wie wird die Infektion festgestellt?
Eine HMPV-Infektion wird hauptsächlich durch molekulare Diagnostikmethoden festgestellt. Die RT-PCR gilt dabei als Goldstandard und weist virale RNA in Atemwegsproben nach.
Immunfluoreszenztests können ebenfalls zum Nachweis von HMPV-Antigenen verwendet werden. Diese Methode ist schnell, aber weniger sensitiv als die PCR.
Serologische Tests sind aufgrund der hohen Durchseuchung in der Bevölkerung weniger aussagekräftig. Antigen-Schnelltests können in bestimmten Situationen eine Alternative zur PCR darstellen.
So schützt du dich vor einer Infektion
Regelmässiges Händewaschen, Abstandhalten und das Tragen einer Maske in öffentlichen Räumen sind effektive Schutzmassnahmen gegen HMPV. Diese Vorkehrungen ähneln stark den während der Corona-Pandemie empfohlenen Massnahmen.
Bei Krankheitssymptomen sollte man zu Hause bleiben und soziale Kontakte meiden, um andere nicht zu gefährden. In belebten Räumen kann eine Maske vor Ansteckung schützen, besonders für gefährdete Personen.
Derzeit gibt es keine Impfung gegen HMPV, aber die bekannten Hygienemassnahmen helfen bei der Prävention. Experten betonen, dass die einfachen Verhaltensregeln aus der Pandemiezeit nicht vergessen werden sollten.