Oppositionskandidat gewinnt überraschend Präsidentschaftswahl auf den Malediven

Überraschend hat der Oppositionskandidat Ibrahim Mohamed Solih die Wahlen in den Malediven gewonnen. Ein Sieg hatte als äusserst unwahrscheinlich gegolten.

Der Präsidentschaftskandidat Ibrahim Mohamed Solih gibt während der Präsidentschaftswahlen seine Stimme ab. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Malediven bekommen überraschend einen neuen Präsidenten.
  • Oppositionskandidat Ibrahim Mohamed Solih hat die Wahl gewonnen.

Auf den Malediven hat der Oppositionskandidat Ibrahim Mohamed Solih überraschend die Präsidentschaftswahl gewonnen. Nach einem am Sonntagabend in den örtlichen Medien verbreiteten Teilergebnis lag er mit einem nicht mehr aufzuholenden Vorsprung vor Amtsinhaber Abdulla Yameen. Yameen, der das Urlaubsparadies mit harter Hand regiert, hatte sich um eine zweite Amtszeit beworben.

Solih erklärte sich umgehend zum Wahlsieger. Er forderte Yameen auf, einen friedlichen Machtwechsel zuzulassen und politische Gefangene freizulassen. «Ich rufe Yameen auf, den Willen des Volkes zu respektieren und einen friedlichen, sanften Machtwechsel zu ermöglichen», sagte er.

Ein Sieg des Oppositionsführers hatte als äusserst unwahrscheinlich gegolten, weil Yameen mit aller Härte gegen seine Kritiker vorgeht. Alle aussichtsreichen Konkurrenten des Staatschefs sitzen im Gefängnis oder mussten das Land verlassen. Am Samstag hatte die Polizei das Hauptquartier der Partei MDP von Ex-Staatschef Mohamed Nasheed in der Hauptstadt Malé gestürmt und das Gebäude stundenlang durchsucht.