Umstrittene Präsidentenwahl auf den Malediven

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Maldiven,

Die Bürger der Malediven haben heute Sonntag einen neuen Präsidenten gewählt – das Ergebnis ist noch offen.

Der Präsident der Malediven Abdulla Yameen gibt seine Stimme in einem Wahllokal in Malé während der Präsidentschaftswahlen ab.
Der Präsident der Malediven Abdulla Yameen gibt seine Stimme in einem Wahllokal in Malé während der Präsidentschaftswahlen ab. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Auf den Malediven wurde heute Sonntag der neue Präsident gewählt.
  • Der bisherige Präsident Abdulla Yameen gilt aufgrund einer unfreien Wahl als Sieger.

Als Favorit bei den maledivischen Präsidentschaftswahlen ging der 59-jährige Amtsinhaber Abdulla Yameen ins Rennen, der die Inselkette im Indischen Ozean seit 2013 mit harter Hand regiert. Beobachter hatten angesichts der Verfolgung von Oppositionellen in dem Urlaubsparadies Zweifel geäussert, dass es eine freie und faire Wahl werden kann. Gut 260'000 Menschen waren wahlberechtigt. Mit Ergebnissen wurde frühestens in der Nacht zum Montag (Ortszeit) gerechnet.

Yameens einziger Konkurrent war der 54 Jahre alte Ibrahim Mohamed Solih, den eine Allianz von Oppositionsparteien aufgestellt hatte. Viele führende Oppositionelle sind in Haft oder im Exil. Frühere Regierungen pflegten enge Beziehungen zum grossen Nachbarn Indien. Yameen hingegen steht China nahe.

Die Wahl fand ein halbes Jahr nach dem Ende eines 45-tägigen Ausnahmezustands statt, den Yameen im Februar ausgerufen hatte. Die Regierung hatte sich geweigert, eine Anordnung des Obersten Gerichts umzusetzen, inhaftierte Oppositionspolitiker freizulassen. Sie warf der Opposition einen Putschversuch vor und nahm zahlreiche Menschen fest – darunter zwei Richter des Obersten Gerichtshofs und den früheren, jahrzehntelang autokratisch regierenden Präsident Maumoon Abdul Gayoom, Halbbruder des aktuellen Amtsträgers. Alle drei wurden im Juni wegen Behinderung der Justiz zu 19 Monaten Haft verurteilt.

Das Auswärtige Amt empfahl Reisenden, besonders vorsichtig zu sein und von nicht notwendigen Reisen in die Hauptstadt Malé abzusehen.

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