Präsident Kuczynski vor der Absetzung

Dem peruanischen Präsidenten droht die Absetzung. Kuczynski kämpft dagegen an und will mit einem Schachzug notfalls eine Neuwahl erzwingen.

Perus Präsident Pedro Kuczynski («PPK») kämpft gegen die drohende Amtsenthebung und will mit einem Schachzug notfalls eine Neuwahl erzwingen. Dem 79-Jährigen wird eine angebliche Verwicklung in den Korruptionsskandal um den Baukonzern Odebrecht vorgeworfen. Wie Nau bereits berichtete.

Die Stimmen von 89 Abgeordneten würden im Kongress die Amtsenthebung besiegeln - mit einer Entscheidung wurde noch vor Weihnachten, wahrscheinlich am Freitag gerechnet. Erst drei Mal wurden zuvor Präsidenten in Peru des Amtes enthoben.

«Keiner der beiden (Vizepräsidenten) will Teil einer Regierung sein, die aus einem ungerechten und antidemokratischen Manöver hervorgeht», sagte Kuczynski. Wenn bei einer Amtsenthebung des Präsidenten keiner der zwei Vizepräsidenten die Macht übernehmen will, geht das Amt gemäss der Verfassung an den Kongresspräsidenten über. Dieser müsste aber rasch eine Neuwahl ausrufen, die auch zur Auflösung des Parlaments führen.

Das hoch umstrittene Verfahren mit der möglichen Absetzung des Präsidenten kommt ausgerechnet kurz vor einem historischen Besuch von Papst Franziskus, der Mitte Januar 2018 Peru besuchen wird.

Seine Stellvertreter Martín Vizcarra (Links) und Mercedes Aráoz (rechts) traten mit ihm, Kuczynski (mitte), auf. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Perus Präsident Pedro Pablo Kuczynski («PPK») kämpft gegen die drohende Amtsenthebung und will mit einem Schachzug notfalls eine Neuwahl erzwingen.
  • Dem 79-Jährigen wird eine angebliche Verwicklung in den Korruptionsskandal um den Baukonzern Odebrecht vorgeworfen.
  • Das hoch umstrittene Verfahren mit der möglichen Absetzung des Präsidenten kommt ausgerechnet kurz vor einem historischen Besuch von Papst Franziskus, der Mitte Januar Peru besuchen wird.