USA erhalten Wasserlieferungen: Mexiko reagiert auf Zoll-Drohungen
Nach scharfen Zoll-Androhungen des US-Präsidenten sichert Mexiko den USA umgehende Wasserlieferungen aus dem Rio Grande zu.

Mexiko wird den USA umgehend Wasser aus dem Rio Grande bereitstellen, wie das mexikanische Aussenministerium am 29. April bekanntgab. Zusätzliche Lieferungen sind während der bevorstehenden Regenzeit geplant, um ausstehende Verpflichtungen zu erfüllen, wie «Reuters» berichtet.
Die Ankündigung folgte auf Drohungen von Donald Trump. Dieser will Mexiko mit Zöllen belegen, falls es den Wasservertrag von 1944 weiter verletze.
Aussenministerium der USA begrüsst Massnahmen
Die Vereinbarung ermögliche texanischen Landwirten, dringend benötigtes Wasser zu erhalten, hiess es aus dem US-Aussenministerium, wie «SDA» schreibt. Beide Länder einigten sich auf einen langfristigen Plan zur Erfüllung des Abkommens.

Dieses regelt wechselseitige Lieferungen aus dem Rio Grande und Colorado River. Mexikos ausstehende Wasserschuld beläuft sich auf über 1,55 Milliarden Kubikmeter, wie die Grenz- und Wasserkommission angibt.
Historischer Vertrag als Zankapfel
Der Streit entzündete sich am 1944 geschlossenen Abkommen, das jährliche Wasserlieferungen zwischen beiden Ländern vorsieht. Trump beschuldigte Mexiko, texanischen Landwirten Wasser zu stehlen, und verwies auf die Schliessung einer Zuckerfabrik in Texas 2024, so «Stern».
Mexiko begründete ausbleibende Lieferungen mit einer zwei Jahrzehnte andauernden Dürre im Rio-Grande-Becken. Diese hätte die Speicherdämme auf 21 Prozent ihrer Kapazität sinken lassen.
Mexikos Präsidentin Sheinbaum stellt Lösungsplan vor
Claudia Sheinbaum betonte, Mexiko halte sich an die verfügbaren Wassermengen und übermittelte den USA einen Vorschlag zur Schuldenbegleichung, so «N-TV». Der Plan sieht vor, die Lieferungen schrittweise anzupassen, ohne die Trinkwasserversorgung mexikanischer Grenzstädte zu gefährden.
Die USA blockierten im März eine Sonderlieferung nach Tijuana, bis Mexiko seine Verpflichtungen erfülle, wie «FAZ» meldet.
Wirtschaftliche und politische Folgen
Die Einigung entlastet die angespannten Beziehungen, die durch Trumps Migrations- und Drogenpolitik zusätzlich belastet waren. Experten sehen in der Lösung einen Präzedenzfall für künftige Ressourcenkonflikte in der Grenzregion.
Die texanische Landwirtschaft lobte die schnelle Reaktion, warnte aber vor anhaltenden Dürrerisiken, wie «t-online» berichtet. Der neue Fünfjahreszyklus des Abkommens beginnt im Oktober 2025 mit einer Schuldenlast von 3,7 Milliarden Kubikmetern.