Priester in Chile wegen Sex-Chats suspendiert
In Chile sind ein Dutzend katholische Priester wegen angeblicher Sex-Chats mit Minderjährigen suspendiert worden. Dies berichteten mehrere Medien des südamerikanischen Landes am Sonntag (Ortszeit).
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Dutzend Priester wird in Chile verdächtigt, Sex-Chats mit Minderjährigen geführt zu haben.
- Die Gruppe habe im Internet Kontakt zu den Kindern gesucht.
- Chile wird seit Monaten von einem Missbrauchsskandal erschüttert.
Bischof Alejandro Goic suspendierte die Priester der Diözese Rancagua aufgrund von «unangemessenem Verhalten». Zuvor hatte der TV-Sender «T13» über die Missstände berichtet. Dem Sender zufolge hatte eine Gruppe von Geistlichen im Internet Kontakt zu Minderjährigen gesucht und auch Gespräche mit sexuellem Inhalt geführt. Der Bischof entschuldigte sich, nicht früher gehandelt zu haben. Er habe Informationen an die Staatsanwaltschaft und den Vatikan weitergeleitet.
Das südamerikanische Land wird seit Monaten von einem Missbrauchsskandal erschüttert. Sexualdelikte des früheren Pfarrers und Priesterausbilders Fernando Karadima sind jahrelang von der Kirche gedeckt worden sein. Noch bei seinem Besuch im Januar hatte Papst Franziskus die Beschuldigungen gegen den verantwortlichen Bischof zurückgewiesen.
Später leitete er aber doch Ermittlungen ein. Am Freitag boten alle chilenischen Bischöfe ihren Rücktritt an.