Saakaschwili bezeichnet sich als Kriegsgefangenen
Der ukrainische Oppositionelle Michail Saakaschwili hat sich vor Gericht in der Hauptstadt Kiew als Kriegsgefangenen bezeichnet: «Ich halte mich für einen Gefangenen der Oligarchie der Ukraine und von (Russlands Präsidenten Wladimir) Putin.»
Das Wichtigste in Kürze
- Der ukrainische Oppositionelle Michail Saakaschwili hat sich vor Gericht als Kriegsgefangenen bezeichnet.
- Seit vier Tagen esse er nichts mehr.
- Saakaschwili wird vorgeworfen, eine kriminelle Organisation zu unterstützen.
Michail Saakaschwili betonte im Gerichtssaal, dass er den vierten Tag nichts esse. Zudem sang er die ukrainische und die georgische Nationalhymne. «Ich halte mich für einen Gefangenen der Oligarchie der Ukraine und von Putin», so der Oppositonelle.
In der Verhandlung sollte über einen Haftbefehl gegen den 49-Jährigen entschieden werden. Die Staatsanwaltschaft will ihn unter Hausarrest stellen. Vorgeworfen wird Saakaschwili, eine kriminelle Organisation zu unterstützen. Er soll umgerechnet mehrere Hunderttausend Euro aus dem Umfeld von Ex-Präsident Viktor Janukowitsch angenommen haben, um Proteste gegen Staatschef Petro Poroschenko zu organisieren. Erst am Sonntag hatten Tausende Demonstranten eine Amtsenthebung Poroschenkos gefordert.
Mehrere Parlamentsabgeordnete unter Führung der Ex-Regierungschefin Julia Timoschenko wollen für Saakaschwili bürgen. Er war in der Nacht auf Samstag in Gewahrsam genommen worden. Wenige Tage vorher war eine erste Festnahme am Widerstand von Demonstranten gescheitert, die ihn aus einem Gefangenentransporter befreiten.