Südkorea: Park Geun Hyes Gefängnisstrafe erhöht

Ein Berufungsgericht in Seoul hat heute Freitag die Gefängnisstrafe von Südkoreas Ex-Präsidentin Park Geun Hye erhöht.

Die ehemalige südkoreanische Präsidentin Park Geun Hye (l.) wird in Handschellen von einer Beamtin zu einem Gerichtstermin im Seoul Central District Court in Seoul (KOR) geführt. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Südkoreas Ex-Präsidentin Park Geun Hyes Strafe wurde erneut erhöht.
  • Ihre Haft wurde auf 25 Jahre verlängert.
  • Sie muss zudem eine Millionen-Geldstrafe zahlen.

Die Gefängnisstrafe der ehemaligen Präsidentin Südkoreas Park Geun Hye, die sie wegen des grössten Korruptionsskandals in der jüngeren Geschichte des Landes absitzen muss, wurde heute Freitag von einem Seouler Berufungsgericht auf 25 Jahre Haft erhöht. Zudem muss Park eine Geldstrafe von umgerechnet rund 17,6 Millionen Schweizer Franken zahlen, wie die Nachrichtenagentur Yonhap berichtete.

Park war während ihrer Legislaturperiode in einen massiven Korruptionsskandal verwickelt, der schliesslich im März 2017 zu ihrer Amtsenthebung führte. Gemeinsam mit ihrer langjährigen Vertrauten Choi Soon Sil hat Park während ihrer Amtszeit mehrere koreanische Unternehmen zu scheinbaren Spendengeldern in Höhe von 68 Millionen Franken gedrängt. Diese flossen an zwei dubiose Stiftungen, die unter Kontrolle von Choi standen.

Strafmasserhöhung da Park mehr Bestechungsgelder als vermutet annahm

Das Berufungsgericht hat die erhöhte Strafe damit begründet, dass Park weitaus mehr Bestechungsgelder erhalten habe, als ursprünglich angenommen. Ihr bleibt nun eine Woche, um in Berufung zu gehen. Die 66-jährige Politikerin ist der Urteilsverkündung ferngeblieben. Bereits von Beginn an hat sie den Prozess boykottiert, da dieser laut eigener Aussage politisch motiviert sei.

Insgesamt drohen Park Geun Hye damit nun 33 Jahre Haft, da sie im Juli dieses Jahres in einem weiteren Prozess zu zusätzlich acht Jahren Gefängnis verurteilt wurde. Das Bezirksgericht in Seoul befand sie für schuldig, Schmiergelder vom damaligen Geheimdienstchef angenommen und gegen das südkoreanische Wahlrecht verstossen zu haben.