Trotz Inhaftierung: Nawalny bereut Rückkehr nach Russland nicht
Alexej Nawalny wurde vor einem Jahr bei seiner Einreise nach Russland festgenommen. Trotzdem bereut er es nicht, zurückgekehrt zu sein.
Das Wichtigste in Kürze
- Alexej Nawalny wurde vor einem Jahr am Flughafen in Moskau festgenommen.
- Trotzdem bereut der Kremlkritiker seine Rückkehr nicht.
- Er sagt, es habe keinen Sinn, das Leben in Angst zu leben.
Der Kremlgegner Alexej Nawalny hat ein Jahr nach seiner weltweit kritisierten Festnahme auf einem Moskauer Flughafen die Menschen zu Mut aufgerufen.
Trotz seiner Inhaftierung gleich nach der Ankunft aus Deutschland bereut er seine Rückkehr nicht. Es habe keinen Sinn, das Leben in Angst zu leben, meinte er in einem am Montag bei Instagram veröffentlichten Beitrag.
Der 45-Jährige war am 17. Januar 2021 nach einer Behandlung infolge eines Anschlags mit dem chemischen Kampfstoff Nowitschok in seine Heimat zurückkehrt.
Nawalny: «Bereue es keine Sekunde»
Der schärfste Gegner des russischen Präsidenten Wladimir Putin verbüsst eine mehrjährige Haft in einem Straflager in Pokrow rund 100 Kilometer östlich von Moskau. Nawalny meinte, dass seine prompte Inhaftierung davon zeuge, dass ein freier Mensch in Russland keinen Schritt tun könne. «Sie haben mich noch vor der Passkontrolle festgenommen.» Es sei völlig unklar, wann die Haftzeit ende, meinte er mit Blick auf drohende weitere Prozesse.
Nawalny erklärte, dass es wichtig für ihn sei, vor sich selbst ehrlich zu sein: «Ich bereue es keine Sekunde und mache weiter.» Seine Sprecherin Kira Jarmysch, die damals mit im Flugzeug von Berlin nach Moskau sass, meinte, dass für sie der 17. Januar ein «Tag des Sieges» sei. «Putin dachte, dass er Nawalny tötet – und ihn dann wenigstens mit Strafverfahren an der Rückkehr hindert. Aber Alexej hat alles überstanden, ist nach Hause zurückgekehrt, lebendig, unversehrt und noch stärker als zuvor.»
Die Menschenrechtsbeauftragte der deutschen Regierung, Luise Amtsberg, forderte die russischen Behörden auf, Nawalny «unverzüglich freizulassen». «Seine Verurteilung erfolgte willkürlich und offenkundig unverhältnismässig», erklärte die Grünen-Abgeordnete.