Mord

Türkei und Katar verurteilen «Mord» an Aktivistin im Westjordanland

Jasmin Diop
Jasmin Diop

Palestina,

Nach der Tötung einer US-türkischen Aktivistin (†26) im Westjordanland üben die Türkei und Katar harsche Kritik an Israel. Auch ihre Familie fordert Aufklärung.

Aysenur Ezgi Eygi Westjordanland Aktivistin
Die US-türkische Studentin und Aktivistin Aysenur Ezgi Eygi wurde am Freitag von israelischen Kräften im Westjordanland erschossen. (Archivbild) - Keystone

Am Freitag wurde die 26-jährige Aysenur Ezgi Eygi während eines Protestes gegen israelische Siedlungen im Westjordanland vom israelischen Militär erschossen.

Aktivistin Westjordanland Karte Beita
Die Aktivistin wurde bei Protesten gegen israelische Siedlungen in Beita im Westjordanland erschossen. - Open Street Map

Die Studentin mit türkischer und US-Bürgerschaft war erst drei Tage zuvor in dem Gebiet angekommen. Eygi soll sich als Aktivistin der pro-palästinensischen Gruppe International Solidarity Movement (ISM) angeschlossen haben, wie unter anderem «spiegel.de» berichtet.

Erdoğan verurteilt Verbrechen gegen die Menschlichkeit

Nachdem die USA bereits Aufklärung von Israel gefordert haben, melden sich nun unter anderem Vertreter der Türkei und des Nahost-Vermittlers Katar zu Wort. So verurteilte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan «Israels barbarisches Eingreifen gegen einen zivilen Protest» auf der Plattform X.

Aktivistin Westjordanland Erdogan Statement
Der türkische Präsident kommentierte den Tod der Aktivistin im Westjordanland via X. - x.com/RTErdogan

Weiter kündigte er an, Israel aufgrund seiner «Besatzungs- und Völkermordpolitik» juristisch wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit zur Rechenschaft zu ziehen.

Auch Katar verurteilte die Tötung der 26-Jährigen als «Mord» und «abscheuliches Verbrechen», wie «Dohanews» berichtet. Das Emirat hat sich im Nahost-Konflikt als Vermittler etabliert, zeigte sich zuletzt jedoch immer weniger überzeugt von den Erfolgsaussichten. Jetzt warnt das Aussenministerium, dass das Schweigen der internationalen Gemeinschaft Israel ermutige, «weitere Gräueltaten» zu begehen.

Familie erinnert an getötete Aktivistin

Laut «Dohanews» habe die in den USA lebende Familie der Erschossenen die US-Regierung in einem Statement aufgefordert, eine unabhängige Untersuchung einzuleiten.

Aktivistin Westjordanland Aysenur Eygi
Die Aktivistin war erst drei Tage vor ihrem gewaltsamen Tod im Westjordanland angekommen. - x.com/@CYNN_Official

Zudem habe sie bewegende Worte für die 26-Jährige gefunden:

«Aysenur war eine liebevolle Tochter, Schwester, Partnerin und Tante. Sie war sanftmütig, mutig, albern, hilfsbereit und ein echter Sonnenschein. Sie fühlte sich zutiefst verpflichtet, anderen zu dienen, und lebte ein Leben, in dem sie sich aktiv für die Bedürftigen einsetzte.»

Israel kündigt Prüfung an

Kurz nach Bekanntwerden des Todes der 26-Jährigen hatte das israelische Militär bestätigt, bei den Protesten das Feuer auf einen Rädelsführer eröffnet zu haben. Die Person habe die Streitkräfte mit Steinen beworfen und somit eine Gefahr dargestellt.

Denkst du, die Tödlichen Schüsse auf eine US-türkische Studentin im Westjordanland lassen den Nahostkonflikt weiter eskalieren?

Inwieweit eine ausländische Staatsangehörige durch Schüsse getötet worden sei, müsse geprüft werden.

Kommentare

User #4993 (nicht angemeldet)

Schrecklich wie man hier darüber berichtet! Das hätte eure Tochter sein können

User #2038 (nicht angemeldet)

Wieso steht Mord in Anführungszeichen? Was soll es denn bei einem Kopfschuss bitte sonst sein?

Weiterlesen

Benjamin Netanjahu
10 Interaktionen
Siedler
3 Interaktionen
Hamas Ismail Hanija
3 Interaktionen

Mehr aus Palestina