Bundesregierung «sehr beunruhigt» über Gewalt im Südjemen

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Jemen,

Die Bundesregierung hat sich «sehr beunruhigt» über die gewalttätigen Auseinandersetzen in Jemens Interimshauptstadt Aden gezeigt.

Kämpfer des separatistischen Sicherheitsrings in Aden
Kämpfer des separatistischen Sicherheitsrings in Aden - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Etwa 40 Tote bei Kämpfen in Aden.

Es komme jetzt darauf an, die «Gewaltspirale» zu stoppen und politische Lösungen zu unterstützen, sagte eine Sprecherin des Auswärtigen Amts am Montag in Berlin. Der Anführer der südjemenitischen Unabhängigkeitskämpfer erklärte sich unterdessen zu Friedensgesprächen unter Vermittlung Saudi-Arabiens bereit.

Die Ereignisse in Aden zeigten, «wie fragil der politische Prozess im Jemen ist», sagte die Aussenamtssprecherin. Grösste Herausforderung sei nun zunächst die Versorgung der Verletzten.

Unabhängigkeitskämpfer aus dem Südjemen hatten am Samstag nach tagelangen Kämpfen gegen Regierungstruppen den Präsidentenpalast in Aden erobert. Bisher kämpften sie an der Seite der Regierungstruppen und der von Saudi-Arabien angeführten Militärkoalition gegen die schiitischen Huthi-Rebellen. Am Sonntag flog die Militärkoalition jedoch Luftangriffe auf die Unabhängigkeitskämpfer in Aden und sprach von einer «direkten Bedrohung» für Jemens Regierung.

Aidarus al-Subaidie vom separatistischen Südlichen Übergangsrat erklärte am Sonntagabend, er sei bereit und offen für die Vermittlung Saudi-Arabiens in dem Konflikt. Er erklärte ausserdem seine Bereitschaft zu einem Waffenstillstand im umkämpften Aden.

Am Mittwoch hatte es in Aden bewaffnete Auseinandersetzungen zwischen Regierungstruppen und der Separatistengruppe Sicherheitsring gegeben, die dem Übergangsrat nahesteht. Bei den Kämpfen, die am Samstag in der Eroberung des Präsidentenpalastes gipfelten, wurden nach UN-Angaben seit Donnerstag etwa 40 Menschen getötet und 260 weitere verletzt, darunter viele Zivilisten.

Die im Südjemen gelegene Hafenstadt Aden ist seit Januar 2015 die Interimshauptstadt der international anerkannten Regierung von Präsident Abd Rabbo Mansur Hadi. Hadi war aus der eigentlichen Hauptstadt Sanaa geflohen, als diese von den Huthi-Rebellen besetzt wurde. Er befindet sich mittlerweile allerdings im Exil in Saudi-Arabien.

Im Jemen herrscht seit 2015 Krieg zwischen den von Saudi-Arabien, den Vereinigten Arabischen Emiraten und anderen arabischen Staaten unterstützten Truppen Hadis und den Huthi-Rebellen, hinter denen der Iran steht.

Die Frontstellung in dem Konflikt in Aden ist eine andere: Hier kämpfen die Truppen des Präsidenten gegen Separatisten, die seit Jahrzehnten für einen unabhängigen Staat Südjemen kämpfen, wie er bereits vor der jemenitischen Vereinigung 1990 bestanden hatte.

Die jüngsten Kämpfe offenbaren Risse innerhalb der Militärkoalition: Der Übergangsrat und die Gruppe Sicherheitsring werden von den Vereinigten Arabischen Emiraten unterstützt, Hadi und die Regierungstruppen von Saud-Arabien. Bisher hatten sie gemeinsam gegen die Huthi-Rebellen gekämpft, die ihre Hochburgen im Norden des Landes haben.

Hadis Regierung warf dem Übergangsrat und den Vereinigten Arabischen Emiraten einen Putschversuch vor. Al-Subaidie sagte, die Gewalt sei von Hadi-treuen Truppen «provoziert» worden. Die Militärkoalition forderte eine sofortige Waffenruhe. Am Montag reiste Abu Dhabis Kronprinz Scheich Mohammed bin Sayed nach Saudi-Arabien, wie die staatliche Nachrichtenagentur SPA berichtete.

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