Venezuela: Acht Soldaten von kolumbianischer Gruppe entführt
Bei Kämpfen mit kolumbianischen Gruppen sind nach Angaben Venezuelas acht seiner Soldaten gefangen genommen worden. Von ihnen habe es am 9. Mai ein Lebenszeichen gegeben, teilte Venezuelas Verteidigungsminister Vladimir Padrino López am Samstag mit. Es seien Kontakte hergestellt worden, um die Freilassung der Soldaten zu erwirken. Mit dem Roten Kreuz werde eine Vermittlerrolle besprochen. Seit März gibt es im Grenzgebiet zwischen den südamerikanischen Staaten Kämpfe zwischen Venezuelas Militär und bewaffneten Gruppen aus Kolumbien.

Das Wichtigste in Kürze
- Padrino sprach in der Mitteilung, die er im Staatsfernsehen vorlas, von einer Entführung durch bewaffnete Kriminelle aus Kolumbien.
Diese profitierten von der Untätigkeit Kolumbiens. Er machte keine näheren Angaben zu deren Identität, forderte sie aber auf, das Leben und die körperliche Unversehrtheit der Gefangenen zu bewahren.
Laut venezolanischen Medien wurden die Soldaten bereits am 23. April gefangen genommen. Die Medien verbreiteten zudem ein Video von fünf Männern, bei denen es sich um fünf der acht Soldaten handeln soll. Einer der Männer gibt an, sie seien in der Gewalt der kolumbianischen Farc-Guerilla.
In Kolumbien tobte 52 Jahre lang ein Bürgerkrieg zwischen den Streitkräften, linken Guerillagruppen und rechten Paramilitärs. Die grösste Rebellengruppe Farc schloss 2016 einen Friedensvertrag mit der Regierung ab und legte die Waffen nieder. Es gibt allerdings Farc-Splittergruppen, die noch immer gegen die Regierung und um Anteile am Drogenhandel kämpfen. Die Regierung in Bogotá wirft Venezuela vor, diese zu unterstützen. Kolumbien gehört zu den erbitterten Gegnern des sozialistischen venezolanischen Präsidenten Nicolás Maduro, der international weitgehend isoliert ist.