Venezuelas Opposition beklagt Angriff auf Wahlkampfbüro

Nach der umstrittenen Präsidentenwahl in Venezuela eskaliert die Situation weiter.

Machado schrieb in einem Beitrag für die US-Zeitung «Wall Street Journal», sie halte sich versteckt und fürchte um ihre Freiheit und ihr Leben. (Archivbild) Foto: Ariana Cubillos/AP - sda - Keystone/AP/Ariana Cubillos

Nach der umstrittenen Präsidentenwahl in Venezuela haben bewaffnete Männer nach Angaben von Regierungsgegnern das Wahlkampfbüro der Oppositionsführerin angegriffen. Sechs vermummte Männer mit Schusswaffen hätten die Wachleute überwältigt und die Büroräume von María Corina Machado in Caracas verwüstet, teilte die Oppositionspartei Vente Venezuela auf X mit.

Demnach beschmierten sie die Wände, zerstörten die Türen und stahlen Geräte und Dokumente. «Wir prangern die Angriffe und die Unsicherheit an, denen wir aus politischen Gründen ausgesetzt sind», hiess es in der Stellungnahme.

Zweifel am Wahlergebnis wachsen

Nach der Wahl am Sonntag hatte die regierungstreue Wahlbehörde den seit 2013 regierenden autoritären Präsidenten Nicolás Maduro zum Wahlsieger erklärt. Allerdings veröffentlichte sie bislang nicht die aufgeschlüsselten Resultate der einzelnen Stimmbezirke. Die Opposition wirft der Regierung Wahlfälschung vor und reklamiert den Sieg für ihren Kandidaten Edmundo González Urrutia. Die USA erkannten den Wahlsieg des Ex-Diplomaten bereits an. Auch die EU, Organisation Amerikanischer Staaten und eine Reihe lateinamerikanischer Staaten zweifeln das offizielle Wahlergebnis an.

Proteste und Repressionen nehmen zu

Maduro warf der Opposition vor, gemeinsam mit den USA ein Komplott gegen ihn zu schmieden und einen Umsturz zu planen. González und Machado gehörten ins Gefängnis. Machado schrieb in einem Beitrag für die US-Zeitung «Wall Street Journal», sie halte sich versteckt und fürchte um ihre Freiheit und ihr Leben. Bei den Protesten gegen die Regierung wurden laut der regierungsunabhängigen Organisation Foro Penal mindestens elf Demonstranten getötet. Die Polizei nahm nach offiziellen Angaben über 1200 Menschen fest.