Venezuelas Oppositionschef: Sieg Maduros «unter Druck» anerkannt

Edmundo González enthüllt die Bedingungen seiner Ausreise nach Spanien.

González war am 8. September nach Spanien ausgereist und hatte dort politisches Asyl beantragt. (Archivbild) - dpa

Der nach Spanien ausgereiste venezolanische Oppositionsführer Edmundo González hat eigener Aussage zufolge unter Druck ein Dokument unterzeichnet, mit dem er den Wahlsieg des autoritären Präsidenten Nicolás Maduro anerkannt hat. Die Unterschrift sei die Bedingung gewesen, damit ihn die Regierung Maduros nach Spanien ausreisen liess, sagte González in einem auf der Plattform X veröffentlichten Video.

Der Präsident der Nationalversammlung von Venezuela, Jorge Rodríguez, hatte am Mittwoch das unterzeichnete Dokument vorgestellt, in dem González «die von den Justizorganen im Rahmen der Verfassung getroffenen Entscheidungen» anerkannt habe.

González sagte, er habe diese Punkte in der spanischen Botschaft in Venezuelas Hauptstadt Caracas unter Zwang akzeptiert. «Es gab sehr angespannte Stunden der Nötigung, Erpressung und des Drucks», sagte der 75-Jährige.

Zwang oder Freiheit: Ein schwieriger Kompromiss

In diesem Moment habe er gedacht, dass er als freier Mensch nützlicher sein würde, um die «ihm anvertrauten Aufgaben zu erfüllen». «Ein Dokument, das unter Zwang zustande gekommen ist, ist aufgrund eines schwerwiegenden Fehlers in der Zustimmung absolut nichtig», sagte er.

González war am 8. September nach Spanien ausgereist und hatte dort politisches Asyl beantragt. Zuvor war gegen ihn in Venezuela Haftbefehl unter anderem wegen Sabotage, Verschwörung und Amtsanmassung erlassen worden.

Nach der Präsidentenwahl am 28. Juli hatte die linientreue Wahlbehörde den seit elf Jahren regierenden autoritären Staatschef Maduro zum Sieger erklärt. Sie veröffentlichte allerdings nicht die aufgeschlüsselten Resultate. Die Opposition spricht von Wahlbetrug und reklamiert den Sieg für González. Die USA und mehrere Länder Lateinamerikas erkennen González als Wahlsieger an. Auch die EU bezweifelt das offizielle Ergebnis.