Venezuela: Dutzende Häftlinge nach Protesten freigelassen
Venezuela setzt Dutzende politische Gefangene frei, während Betrugsvorwürfe die Präsidentenwahl überschatten.
In Venezuela sind Dutzende Menschen freigelassen worden, die im Juli bei den Protesten gegen die von Betrugsvorwürfen begleitete Präsidentenwahl festgenommen worden waren. Der regierungstreue Generalstaatsanwalt Tarek William Saab kündigte laut örtlichen Medienberichten an, bis Samstag seien 225 Haftentlassungsbescheide umgesetzt worden.
Die regierungsunabhängige Organisation Foro Penal, die die Festgenommenen als politische Gefangene einstuft, zählte bis Freitagabend (Ortszeit) 107 freigelassene Häftlinge. Im Zuge der Proteste waren laut Foro Penal fast 1.900 Menschen festgenommen worden, darunter etwa 70 Minderjährige.
Nach der Wahl am 28. Juli hatte die linientreue Wahlbehörde den autoritär regierenden Staatschef Nicolás Maduro zum Sieger erklärt. Die Opposition des südamerikanischen Landes sprach hingegen von Wahlbetrug und reklamierte den Sieg für ihren Kandidaten Edmundo González.
Oppositionsführer flieht nach Spanien
Dieser war im September nach Spanien geflüchtet und hatte dort politisches Asyl beantragt, nachdem in Venezuela gegen ihn Haftbefehl erlassen worden war.
Oppositionsführerin María Corina Machado begrüsste die Freilassungen. Es müssten jedoch alle willkürlich Verhafteten auf freien Fuss kommen. «Es sind Bürger, die zu Unrecht einen nicht wiedergutzumachenden Schaden erlitten haben», schrieb sie auf X.