Zahl der Toten bei Protesten im Irak steigt auf mehr als 70
Seit Beginn der Anti-Regierungs-Proteste im Irak vor vier Tagen sind mindestens 73 Menschen gestorben. Zudem wird von 3200 Verletzten geredet.
Das Wichtigste in Kürze
- Im Irak gibt es seit mehreren Tagen heftige Proteste.
- Die Demonstranten beschweren sich über die Korruption und die Misswirtschaft im Land.
Die Zahl der Toten bei den mehrtägigen Protesten im Irak ist weiter gestiegen. Seit Beginn vor vier Tagen seien 73 Menschen ums Leben gekommen, unter ihnen 35 Demonstranten, teilte die staatliche Menschenrechtskommission in Bagdad am Samstag mit. Mehr als 3200 Menschen wurden verletzt.
In der Hauptstadt sowie in mehreren anderen Provinzen vor allem im Süden des Landes waren am Dienstag Proteste gegen Korruption und Misswirtschaft ausgebrochen.
Sicherheitskräfte gingen mit Tränengas und Schüssen gegen die Demonstranten vor. Am Samstag will das Parlament zu einer Krisensitzung zusammenkommen. Am Donnerstagmorgen hatte eine Ausgangssperre begonnen.
Druck auf Regierung wächst
UN-Generelsekretär António Guterres rief die Regierung und die Demonstranten zu einem Dialog auf. Alle Beteiligten müssten «äusserste Zurückhaltung» zeigen, erklärte er in New York.
Der Druck auf die Regierung von Ministerpräsident Adel Abdel Mahdi wächst zugleich weiter. Der einflussreiche schiitische Geistliche Muktada al-Sadr forderte ihren Rücktritt. Sein Block hatte bei der Parlamentswahl im vergangenen Jahr die meisten Sitze im Parlament gewonnen und die Regierung bislang unterstützt.