China fordert Beweise für Spionage Anklage

China würde in den USA Wirtschaftsspionage betreiben. Peking wehrt sich gegen die Vorwürfe und fordert «konkrete Beweise».

Der Handelsstreit zwischen den USA und China belastet den Aktienmarkt. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Die USA erhoben schwere Vorwürfe gegen China wegen angeblicher Wirtschaftsspionage.
  • China entgegnet und sagt, man müsse an «Fakten standhalten».

China wehrt sich gegen die Anklage in den USA gegen eine chinesische Computerfirma wegen Wirtschaftsspionage. Die USA müssten dafür «konkrete Beweise» vorlegen, forderte heute Freitag ein Sprecher des Aussenministeriums in Peking. Diese müssten den «Fakten standhalten».

Justizminister Jeff Sessions hatte am Donnerstag in Washington mitgeteilt, der chinesischen Staatsfirma Jinhua sowie auch dem taiwanischen Konzern UMC und drei taiwanischen Staatsangehörigen werde Spionage beim US-Halbleiterhersteller Micron Technology angelastet. Es gehe um Wissen im Wert von 8,75 Milliarden Franken.

«Auf amerikanische Kosten»

Der Minister prangerte bei seiner Erläuterung der Anklage besonders China an. Der vorliegende Fall und noch viele andere zeigten, dass die Volksrepublik ihre wirtschaftliche Fortentwicklung mittels «Diebstahls» und «auf amerikanische Kosten» betreibe. Sessions nannte das chinesische Verhalten eine Bedrohung für die «nationale Sicherheit» der USA.

Washington und Peking tragen seit Monaten einen heftigen Zollkonflikt aus, der von US-Präsident Donald Trump entfacht worden war. Er beklagt das hohe US-Handelsdefizit mit China und bezichtigt Peking des breitangelegten Diebstahls von geistigem Eigentum.

Am Donnerstag berichtete Trump allerdings von einem «sehr guten» Telefonat mit dem chinesischen Staatschef Xi Jinping, in dem es unter anderem um die Handelsbeziehungen gegangen sei. Die Gespräche mit Peking über die Handelsstreitigkeiten gestalteten sich «sehr nett», schrieb der US-Präsident im Kurzbotschaftendienst Twitter. Gespräche mit der chinesischen Seite seien auch am Rande des Gipfels der G20-Staatengruppe zum Monatsende in Buenos Aires geplant. Die Märkte vor allem in Asien reagierten erleichtert.