Dank Elon Musk: Astronauten fliegen bald von den USA zur ISS
Bald werden dank Elon Musk Astronauten aus den USA wieder zur Raumstation ISS fliegen. Seine Firma SpaceX bringt sie dahin. Davor ging das nur durch Russland.
Das Wichtigste in Kürze
- Neun Jahre lang war die Nasa bei der Raumfahrt von Russland abhängig.
- Nun sollen am 27. Mai erstmals wieder Astronauten von den USA zur ISS aufbrechen.
Es ist eine der ironischen Wendungen der Weltgeschichte: Zu ihrem wohl teuersten Bauwerk haben die US-Amerikaner ohne die Russen seit Jahren keinen Zugang mehr. Nur russische Sojus-Raumschiffe transportierten noch Astronauten zur hauptsächlich von den USA finanzierten Internationalen Raumstation (ISS).
Damit soll nun Schluss sein: Nach knapp neunjähriger Pause sollen am 27. Mai erstmals wieder Astronauten von den USA aus zur ISS starten. Möglich machts, dass die Firma SpaceX von Elon Musk Astronauten aus den USA ins Weltall befördern kann.
Das sei der Beginn einer «neuen Ära von amerikanischer Führungsstärke im All», sagte US-Vizepräsident Mike Pence. Zuletzt waren 2011 Nasa-Astronauten mit der Raumfähre «Atlantis» von der Abschussrampe 39A des Weltraumbahnhofs Cape Canaveral zur Raumstation geflogen.
Danach mottete die US-Raumfahrtbehörde Nasa ihre Space-Shuttle-Flotte aus Kostengründen ein und war für Flüge zur ISS seither auf Russland angewiesen. Das war mit bis zu 85 Millionen Franken pro Flug in einer russischen Sojus-Kapsel nicht nur teuer: Auch das Ego dürfte kräftig gelitten haben. Dass dank der Firma SpaceX von Elon Musk Astronauten von den USA aus wieder starten können, ist demnach sehr willkommen.
«Die bedeutendste Nation der Welt sollte bei der Raumfahrt nicht auf irgendein anderes Land angewiesen sein.» Das erklärte der damalige Nasa-Chef Charles Bolden 2014 – kündigte eigene Flüge für 2017 an. Im Zuge technischer Probleme, Finanzierungsschwierigkeiten und Umstrukturierungen nach der Wahl von US-Präsident Donald Trump wurde das Projekt immer weiter aufgeschoben.
Dank Elon Musk: Astronauten von Nasa fliegen von USA zur ISS
Los geht es nach derzeitigem Plan am 27. Mai um 22.32 Uhr (MESZ), wieder an der Abschussrampe 39A. Bald werden dank Elon Musk Astronauten wieder von den USA aus zur ISS starten.
Aber sonst ist diesmal vieles anders. Die Astronauten starten nicht an Bord eines Raumschiffs der Nasa: In deren Auftrag geht es mit einer SpaceX «Falcon 9»-Rakete und dem «Crew Dragon» zur ISS.
Im «Crew Dragon» sollen die Nasa-Astronauten Robert Behnken (49) und Douglas Hurley (53) sitzen, beide Veteranen des Space-Shuttle-Programms. Russische Kosmonauten sind diesmal keine an Bord.
Raumfahrt kostet Unsummen
Mit den privaten US-Shuttles sollen künftig auch Touristen und andere Interessenten zur ISS gebracht werden, so die Nasa. Die USA tragen den Grossteil der laufenden Kosten für die ISS von mehreren Milliarden Franken jährlich. Vom Raumfahrt-Tourismus erhofft man sich eine zusätzliche Einnahmequelle.
Auch für Roskosmos geht es nicht zuletzt ums Geld: So verdiente sich die Behörde am Shuttle-Service für Astronauten in den letzten Jahren eine goldene Nase. Das erwirtschaftete Geld konnte schliesslich wieder in andere Projekte wie die Erforschung des Mondes gesteckt werden. Das Unternehmen will nun künftig verstärkt etwa mit der Türkei, Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten zusammenarbeiten.