Trotz Fintech und Apple & Co ziehen Schweizer etablierte Banken vor

Obwohl immer mehr Fintech-Startups und Techologiegiganten wie Apple, Amazon oder Google um Anleger werben, ziehen Schweizer etablierte Banken vor.

Das Logo von Apple Pay. - DPA

Das Wichtigste in Kürze

  • Schweizer ziehen weiterhin etablierte Banken vor.
  • Dies trotz Alternativen von Tech-Giganten.

Obwohl immer mehr Fintech-Startups und Techologiegiganten wie Apple, Amazon oder Google um Anleger werben, ziehen Schweizer etablierte Banken auch bei digitalen Anlageprodukten vor. Laut einer Studie würden 46 Prozent der Befragten wahrscheinlich ihr Geld digital bei einer etablierten Bank anlegen.

Bei Fintechs betrug die Wahrscheinlichkeit lediglich 27 Prozent, wie aus einer Befragung der Hochschule Luzern hervorgeht, die gemeinsam mit den Banken Raiffeisen Schweiz und Vontobel erstellt wurde.

Google, Apple oder Amazon würden wahrscheinlich nur 12 Prozent der Befragten ihr Geld anvertrauen. «Die Big-Tech-Konzerne werden noch nicht als potenzielle Alternative zu Banken betrachtet», kommentierten die beiden Banken den Befund.

Unter digitalen Anlagen versteht die Studie beispielsweise Robo-Berater, die das Vermögen automatisch anlegen, ohne dass der Besitzer eingreift. Daneben gibt es auch Robo-Berater mit der Möglichkeit zur punktuellen Beratung durch Experten oder die Onlinevermögensverwaltung mit einem umfassenden Beratungsangebot.

Allerdings hätten sich trotz stark wachsender Anbieterzahl und zunehmender Vielfalt in der Angebotspalette die Volumina in den letzten Jahren eher enttäuschend entwickelt, stellte die am Mittwoch veröffentlichte Studie anhand der Befragung von gut 1'200 Einwohnern der Schweiz fest.

Nur rund 5 Prozent aller befragten Personen würden bereits digitale Anlageprodukte in verschiedenen Ausprägungen nutzen. «Weitere 16 Prozent lassen sich als »potenzielle Nutzer« klassifizieren, welche sich grundsätzlich vorstellen können, solche Angebote zu nutzen», hiess es in der Studie.

Über die Hälfte aller Investoren (55 Prozent) würden keine konkreten digitalen Anlageprodukte kennen und könnten sich entsprechend auch (noch) nicht vorstellen, in solche Produkte zu investieren.

Der typische Nutzer digitaler Anlagelösungen ist gemäss dieser Studie ein gut gebildeter, besserverdienender und vermögender Mann aus der Deutschschweiz. Das Durchschnittsalter eines Nutzers von digitalen Anlageprodukten liege bei knapp 50 Jahren.

55 Prozent der Befragten würden sich nicht oder nur wenig für Finanzmärkte interessieren. Dabei zeigt sich ein markanter Geschlechtergraben. Bei den Frauen sind es 70 Prozent, bei den Männern 38 Prozent, denen die Finanzmärkte herzlich egal sind. Auf der anderen Seite haben 27 Prozent der Männer starkes Interesse, aber nur 9 Prozent der Frauen.

Ebenso besteht ein Graben zwischen der Deutschschweiz und der lateinischen Schweiz. Die Hälfe der Deutschschweizer interessiert sich kaum für Finanzmärkte, während es in der Romandie und im Tessin fast zwei Drittel sind.