Twitter blockiert Links zu rivalisierender Plattform

Substack will bald einen Twitter-Konkurrenten anbieten. Neuerdings werden Links zur Blog-Plattform auf Twitter gesperrt.

Das Logo der Nachrichten-Plattform Twitter zu sehen auf dem Display eines Smartphones. - Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Twitter blockiert Links zu Substack, einem potenziellen Konkurrenten.
  • Die Substack-Gründer hoffen, dass es sich um einen «Fehler» handelt.
  • Schon in der Vergangenheit stand Twitter wegen des Blockierens von Links in der Kritik.

Elon Musks Twitter versucht erneut, seinen Nutzern die Interaktion mit einem konkurrierenden Online-Dienst zu erschweren. Seit dem Wochenende werden Links zur Blog-Plattform Substack blockiert. Substack hatte vor wenigen Tagen einen Dienst mit dem Namen Notes angekündigt, der zu einem Konkurrenten für Twitter werden könnte.

Links zu Inhalten bei Substack werden mit dem Verweis blockiert, sie seien als potenziell unsicher eingestuft worden. «Wir hoffen, dass dieses Vorgehen auf einer Fehler zurückgeht und nur temporär ist», schrieben die Gründer von Substack in einer Reaktion.

Elon Musk spricht auf einer Konferenz. - Susan Walsh/AP/dpa

Twitter-Besitzer Musk, der nach der Auflösung der Presseabteilung auch als einziger Sprecher der Plattform agiert, äusserte sich zunächst nicht dazu. Musk zahlte für Twitter rund 44 Milliarden Dollar und versucht nach einem Umsatzeinbruch, das Geschäft unter anderem mit Abo-Einnahmen anzukurbeln.

Bei Substack kann jeder seine Texte veröffentlichen und auch als Newsletter in einem Abo-Modell vermarkten. Unter anderem einige bekannte Journalisten machten sich so selbstständig und verdienen Geld mit Abonnements. Twitter nutzten die Autoren, um ihre dortigen Follower zu dem Substack-Beiträgen zu lenken.

Twitter hatte früher ebenfalls eine Newsletter-Plattform mit dem Namen Revue. Sie wurde jedoch nach der Übernahme durch Musk im Herbst dichtgemacht. Viele Revue-Nutzer landeten dann bei Substack.

Kritik nach Link-Sperrungen

Twitter hatte bereits im Januar versucht, Links zu anderen Online-Plattformen einzuschränken. Betroffen waren unter anderem Facebook, Instagram und die Twitter-Alternative Mastodon. Der Schritt wurde nach heftiger Kritik schnell wieder rückgängig gemacht.

Jetzt sorgt die Substack-Sperre auch für Zerwürfnis im Musk-Lager. Der US-Journalist Matt Taibbi, der von Musk angeheuert wurde, um mit Zugang zu internen Unterlagen angebliche Missstände und staatliche Zensur bei der Plattform aufzudecken, kündigte an, er werde seine Substack-Präsenz Musks Seite vorziehen. Musk entfolgte daraufhin Taibbis Profil.