45 Grad: Hitzewelle in Zypern fordert zwei Tote

Während es in der Schweiz bislang eher kühl blieb, leiden Menschen in Südeuropa unter grosser Hitze. Das hat teils schlimme Folgen.

In Zypern wurde es vergangene Woche bis zu 45 Grad Celsius heiss. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • In Zypern ist am Wochenende eine zweite Person nach einem Hitzeschlag gestorben.
  • Letzte Woche war es auf der Mittelmeerinsel bis zu 45 Grad heiss.
  • Auch in Griechenland dominiert die Hitze – die Akropolis wurde geschlossen.

Die Sommerhitze in Europa fordert ihre ersten Opfer. In Zypern starb eine 84-jährige Frau an einem Hitzschlag, nachdem sie am Freitag ins Spital eingeliefert wurde. Dies bestätigte ein Sprecher der staatlichen Gesundheitsdienstorganisation.

Drei weitere ältere Patienten befinden sich aufgrund der extrem hohen Temperaturen von über 40 Grad Celsius in kritischem Zustand. Zuvor war bereits eine 91-Jährige verstorben.

Rekordtemperaturen und Waldbrandgefahr

Die Hitze verschärft auch die Waldbrandgefahr auf der Insel erheblich. Feuerwehrteams kämpfen gegen Flammen an, die durch starke Winde angefacht werden und Teile des Landes verwüsten.

Nicht nur Zypern leidet unter der enormen Hitze – ganz Südeuropa wird von Rekordtemperaturen heimgesucht. Diese erhöhen das Risiko für weitere Brände und hitzebedingte Krankheiten oder gar Todesfälle.

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In Zypern haben die Behörden bereits mehrere Tage lang mit Fällen von Hitzeschäden zu kämpfen. Am Freitag wurde in Zypern die erste rote Warnung für extreme Hitze ausgesprochen. Zuvor waren die Temperaturen auf 45 Grad Celsius gestiegen.

Aufgrund der extrem hohen Temperaturen stoppte man alle schweren und mässigen Arbeiten im Freien während des Nachmittags. Gleichzeitig bekämpfen Feuerwehrleute Brände südlich von Nikosia, wo bereits über 3,2 Quadratkilometer Wald verbrannt sind.

Griechische Touristenattraktion geschlossen

Auch Griechenland spürt die Auswirkungen der Hitze deutlich: Die berühmte Akropolis musste letzte Woche für Touristen zwischenzeitlich geschlossen werden, da Temperaturen von bis 43 Grad Celsius erwartet wurden. Viele Schulen wurden ebenfalls bis zum Ende der Woche geschlossen.

In Athen kletterte das Thermometer auf 42 Grad Celsius – Gesundheitswarnungen und Schulschliessungen waren die Folge. Noch höhere Temperaturen wurden auf Kreta (44,5 Grad) und auf der Halbinsel Peloponnes (43,9 Grad) verzeichnet.

Die hohen Temperaturen werden durch südliche Winde verursacht, die heisse Luft und Staub aus Nordafrika nach Norden ziehen. Im vergangenen Jahr musste das Land bereits tödliche Waldbrände und Überschwemmungen während der Sommerferienzeit bewältigen. Das führte zur Evakuierung von Zehntausenden Menschen.

19 Pilger in Saudi-Arabien gestorben

Der Klimawandel wird für die steigenden Temperaturen und den vermehrten Regenfall verantwortlich gemacht. In Spanien führten heftige Regenfälle zu schweren Überschwemmungen im ganzen Land. Olivenfarmen wurden zerstört, Bauern berichten von zehntausenden Hektar betroffenem Land.

Vorhersagen warnten einen Grossteil des Nahen Ostens, Nordafrikas und des Mittelmeerraums von extremer Hitze. Eine Entwicklung, die laut dem unabhängigen Non-Profit-Unternehmen Climate Central «fünfmal wahrscheinlicher aufgrund des vom Menschen verursachten Klimawandels» ist.

In Saudi-Arabien starben mindestens 19 Pilger während der muslimischen Wallfahrt Hadsch an den hohen Temperaturen.