AfD: Neonazis verhinderten Sieg der Partei in Sachsen
Weil die Rechtsextremisten und bekennenden Neonazis in Sachsen für ihre Parteien stimmte, verpasste die AfD den dortigen Wahlsieg.
Das Wichtigste in Kürze
- In Sachsen liegt die AfD – anders als in Thüringen – knapp hinter der CDU.
- Ein Partei-Abgeordneter macht dafür ausgerechnet die Gesinnungsgenossen verantwortlich.
- Neonazis und Rechtsextreme stimmten nämlich für ihre eigenen Parteien.
Im Gegensatz zu Thüringen landete die AfD in Sachsen am Sonntag hinter der CDU. Die Christdemokraten unter Ministerpräsident Michael Kretschmer (49) erreichten 31,9 Prozent der Stimmen. Die AfD kam mit 30,6 Prozent auf den zweiten Platz und verfehlte damit knapp die Sperrminorität im Landtag.
Die grosse Frage in Sachsen: Wer hat der AfD die entscheidenden Stimmen geklaut? Wie der AfD-Bundestagsabgeordnete Martin Sichert auf X (ehemals Twitter) klagt, sind es ausgerechnet die rechten Gesinnungsgenossen.
Sichert erwähnt, dass etwa die Freien Sachsen – Rechtsextremisten und bekennende Neonazis – bei der Wahl 2,2 Prozent holten. Hinzu kommen das Bündnis Deutschland und die Werteunion mit je 0,3 Prozent. Und die Basisdemokratische Partei Deutschlands mit 0,2 Prozent.
Keine dieser Parteien und Gruppierungen schaffte es in den Landtag. Hätten deren Wähler am Sonntag aber stattdessen für die AfD gestimmt, hätte diese rund drei Prozent mehr abgeräumt. Damit wäre der Wahlsieg in Sachsen gemachte Sache gewesen.
Hinzu kommt, dass die AfD dann mit mehr als 40 Sitzen im Landtag über eine Sperrminorität verfügt hätten. Mit dieser Sperrminorität hätten bestimmte Landesgesetze, die mit einer Zwei-Drittel-Mehrheit aller Abgeordneten entschieden werden müssen, nicht ohne die AfD zustande kommen können.