Angela Merkel ruft in Italien zu Anstrengungen für den Frieden auf

Es wirkt fast wie eine Mission: Nach Aachen und Münster nutzt die Bundeskanzlerin in Italien die Möglichkeit, den Menschen die Brüchigkeit des Friedens vor Augen zu führen.

Bundeskanzlerin Angela Merkel führt den Menschen die Brüchigkeit des Friedens vor Augen. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Angela Merkel wurde das Friedenslicht des heiligen Franziskus von den Franziskaner-Mönchen verliehen.
  • In ihrer Rede hat die Bundeskanzlerin zu mehr Anstrengungen für den Frieden aufgerufen.

Angesichts der Kriegsgefahr im Nahen Osten hat Bundeskanzlerin Angela Merkel in Italien zu mehr Anstrengungen für den Frieden aufgerufen. «Es gibt so viele aktuelle Entwicklungen, die uns vor Augen führen, dass Frieden alles andere als selbstverständlich ist. Die jüngste Eskalation in Syrien und bei den Nachbarn zeigt das ganz deutlich», sagte die CDU-Politikerin in Assisi, wo sie am Samstag von den Franziskaner-Mönchen ausgezeichnet wurde.

Eine «schöne Fügung»

Mit dem Friedenslicht würdigte der Orden Merkels Einsatz in Deutschland und Europa für das friedliche Zusammenleben der Völker. Die Glaslampe ist eine Nachbildung der Öllampe in der Grabkammer des Ordensgründers Franziskus von Assisi, mit der schon der Dalai Lama, Mutter Teresa, Israels ehemaliger Präsident Shimon Peres und Papst Franziskus ausgezeichnet wurden.

Es sei eine «schöne Fügung», an mehreren Tagen über «so etwas Grundsätzliches» wie Frieden zu sprechen, sagte Merkel. Und in der Tat bekommt man in Assisi den Eindruck, als verfolge die Kanzlerin eine Mission, während der Nahe Osten mit der geplanten Eröffnung der US-Botschaft in Jerusalem am Montag vor einer neuen Stufe der Eskalation steht.

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat das Friedenslicht des heiligen Franziskus erhalten. - dpa

Erst sagte die CDU-Politikerin am Donnerstag bei der Verleihung des Karlspreises in Aachen, es gehe derzeit «wahrlich um Krieg und Frieden». Dann richtete sie auf dem Katholikentag in Münster am Freitag deutliche Worte in Richtung von US-Präsident Donald Trump, der das internationale Atomabkommen mit dem Iran aufgekündigt hatte. In Assisi schliesst sie die Klage an, dass die Situation im Nahen Osten durch den Schritt der USA «noch angespannter geworden» sei.