CDU Vorsitz Bewerber stellen sich ihrer Basis

Der erste wirkliche Stimmungstest findet im hohen Norden statt. Dort stellen sich die drei CDU-Vorsitz-Kandidaten der Basis.

Friedrich Merz, Annegret Kramp-Karrenbauer und Jens Spahn wollen CDU-Vorsitzender werden. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Am Donnerstag findet die erste Regionalkonferenz der CDU in Lübeck (D) statt.
  • Dort präsentieren sich die Kandidaten für den Partei-Vorsitz.

Die drei Kandidaten für die Nachfolge von Angela Merkel auf dem CDU-Vorsitz stellen sich am Donnerstagabend in Lübeck (D) CDU-Mitgliedern aus Schleswig-Holstein, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern vor. Bis Mitte November treten CDU-Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer, der frühere Unionsfraktionschef Friedrich Merz und Gesundheitsminister Jens Spahn noch bei sieben weiteren Regionalkonferenzen in anderen Landesteilen auf.

In Umfragen liegen Kramp-Karrenbauer und Merz derzeit vorn, Spahn ist demnach Aussenseiter. Doch die Erhebungen dürften ein schiefes Bild vermitteln, beziehen sie sich schliesslich zumeist auf die Stimmung in der Gesamtbevölkerung. Gewählt wird Merkels Nachfolger auf dem CDU-Parteitag in Hamburg am 7. Dezember jedoch von rund tausend Delegierten. Den Auftritten vor CDU-Mitgliedern auf den Regionalkonferenzen kommt somit eine wichtige Bedeutung zu.

Temperatur der Basis fühlen

Für die drei Kandidaten sind die Vorstellungskonferenzen andererseits die Chance, sich und ihre Ideen für die Zukunft der CDU vorzustellen und die Temperatur an der Basis zu fühlen. Seit der Bekanntgabe ihrer Kandidaturen haben sie sich bislang nur einzelnen Parteigliederungen präsentiert und Pressekonferenzen sowie Interviews gegeben. In Lübeck müssen sie nach einer Vorstellungsrunde Fragen von den angereisten Mitgliedern beantworten.

Nach der Ära Merkel ist die Wahl ihres Nachfolgers auch ein Richtungsentscheid für die CDU, der zugleich die Bildung künftiger Regierungsbündnisse wie etwa einer Jamaika-Koalition mit FDP und Grünen erleichtern oder erschweren könnte. Spahn gilt als Mann des konservativen Flügels, Merz als Wirtschaftsliberaler und die Merkel-Vertraute Kramp-Karrenbauer als Vertreterin eines Kurses der Mitte.

Einen klaren Favoriten gibt es vor Beginn der Regionalkonferenzen noch nicht. Insofern können Kramp-Karrenbauer, Merz und Spahn bei ihren Auftritten an der Basis noch viel gewinnen - und verspielen.