Christchurch-Attentäter spendete offenbar Geld an Identitären-Chef
Vor mehr als zwei Wochen kam es in Neuseeland zu einem rechtsextremen Anschlag. Spuren führen nun nach Österreich. Im Mittelpunkt steht eine Spende.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Anschlag in Neuseeland mit 50 Toten zieht weite Kreise.
- Ermittler prüfen eine Verbindung zwischen dem Terroristen und einem Österreicher.
In Neuseeland kam es Mitte März zu einem rechtsextremen Anschlag. 50 Menschen starben. Der mutmassliche Täter ist ein rechtsextremer Australier. Er soll einen «grossen Betrag» an die österreichische rechtsextreme Gruppe «Identitäre Bewegung» gespendet haben.
Gestern wurde eine Hausdurchsuchung beim Sprecher der «Identitären» durchgeführt. Dabei handelt es sich um den 30-jährigen Martin Sellner.
Die «Identitäre Bewegung» teilt diese Ansicht. In der Schweiz gibt es ebenfalls einen Ableger der «Identitären Bewegung». Diese tritt vor allem in der Westschweiz in Erscheinung.
Das österreichische Innenministerium bestätigte die Hausdurchsuchung bei Sellner. Laut «ARD» wird eine Verbindung zwischen Sellner und dem Christchurch-Attentäter geprüft.
Der österreichische Verfassungsschutz schreibt über die «Identitäre Bewegung», dass sie «eine der wesentlichen Trägerinnen des modernisierten Rechtsextremismus» sei. Die Gruppe versuche, ihre extremen Forderungen als moderat zu tarnen.
Hohe Spende erhalten
Mutmasslich geht es um eine «unverhältnismässig hohe Spende», die Sellner vom Christchuch-Attentäter erhalten habe. Zudem steht laut «ARD» der Straftatbestand der «Beteiligung an einer terroristischen Vereinigung» im Raum.
Laut Sellner habe die Polizei diverse Kommunikationsmittel und weiter Gegenstände konfisziert. Der «Identitäre» betont im Video, er habe nichts mit dem Terroranschlag oder dem Terroristen zu tun gehabt. Der Attentäter wolle ihn «in die Sache hineinziehen».
Unklar ist, wann genau Sellner die Spende enthielt. Im Video-Statement nennt er zwei Daten. Sellner wollte nach eigenen Angaben die Spende melden. Doch die Hausdurchsuchung sei ihm dazwischen gekommen.
Christchuch-Attentäter war in Österreich
Der Christchurch-Attentäter hatte Österreich besucht, wie das Innenministerium vergangene Woche bestätigte. Ob es dabei zu Kontakten mit der «Identitären Bewegung Österreich» kam, ist nicht bekannt.
Der Christchurch-Attentäter spricht in seinem Manifest von einem «grossen Austausch». Dabei handelt es sich um eine rechtsextreme Verschwörungstheorie, die besagt, dass die Bevölkerung mit Zugwanderten ausgetauscht werde.
In der Deutschschweiz ist die Bewegung nicht sonderlich präsent. Jedoch wurden jüngst vermehrt Kleber der Gruppe an der Universität Zürich gesichtet.