Deutschland verschärft Einreiseregeln für Moselle (F)

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Deutschland stuft die französische Region Moselle ab Dienstag als Virusvariantengebiet ein. Frankreichs Europa-Staatssekretär bedauert den Entscheid.

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Ein deutscher Polizist an der Grenze zu Frankreich. (Archivbild) - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Deutschland verschärft die Einreiseregeln für die französische Grenzregion Moselle.
  • Dort sind 60 Prozent der Corona-Fälle auf die südafrikanische Variante zurückzuführen.
  • Der Präsident von Grand Est bezeichnet die Entscheidung als «brutal» und «einseitig».

Im Kampf gegen die Ausbreitung gefährlicher Mutationen des Coronavirus wird die Einreise aus der französischen Grenzregion Moselle nach Deutschland erschwert. Mit Wirkung ab Dienstag stufte die Bundesregierung die an das Saarland und Rheinland-Pfalz grenzende Region am Sonntag als sogenanntes Virusvariantengebiet ein, wie das Robert Koch-Institut im Internet bekannt gab.

Negativer Test bei Einreise nötig

Einreisende aus dem Départment mit seinen etwa einer Million Einwohnern müssen künftig bei Einreise nach Deutschland einen negativen Corona-Test vorweisen, der nicht älter als 48 Stunden ist.

Ein Schnelltest ist dabei ausreichend. Fluggesellschaften sowie Bus und Bahnunternehmen dürfen keine Passagiere mehr aus Moselle nach Deutschland befördern. Ausgenommen davon sind aber unter anderem deutsche Staatsbürger und in Deutschland lebende Ausländer. Auch der Warenverkehr soll nicht beeinträchtigt werden.

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Corona-Untersuchungen in Metz im Département Moselle - AFP/Archiv

Stationäre Grenzkontrollen wie an den Grenzen zu Tschechien und zum österreichischen Bundesland Tirol soll es an der Grenze zu Frankreich nach dpa-Informationen nicht geben. «

In diesen ganzen Überlegungen stehen bis zur Stunde Grenzkontrollen nicht zur Diskussion», hatte auch Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) schon am Freitag versichert. Ähnlich hatte sich zuvor Bundeskanzlerin Angela Merkel geäussert. Beide hatten darauf hingewiesen, dass die Bundesländer Bayern und Sachsen ausdrücklich um stationäre Kontrollen an den Grenzen zu Tschechien und Tirol gebeten hätten.

Entscheidung «brutal» und «einseitig»

Frankreichs Europa-Staatssekretär Clément Beaune sagte, er bedauere die Entscheidung. Man habe in Moselle die Massnahmen im Kampf gegen das Virus verschärft. Der Präsident der an Deutschland grenzenden Region Grand Est, Jean Rottner, nannte diese «brutal» und «einseitig». Man habe in den vergangenen Tagen eher den Eindruck einer fruchtbaren Zusammenarbeit mit den deutschen Behörden gehabt, sagte er dem Sender Franceinfo.

Clément Beaune
Der französische Europaminister Clément Beaune. - Keystone

Im Département Moselle war es in den vergangenen Wochen zum verstärkten Auftreten der Coronavirus-Varianten gekommen. Nach Angaben von Premierminister Jean Castex handelt es sich bei 60 Prozent der positiven Fälle in Moselle um die südafrikanische Variante. Das Département Moselle ist eines von rund 100 Départements in Frankreich und gehört zur Region Grand Est.

Südafrikanische Variante dominiert

In Moselle sei der südafrikanische Stamm vor dem britischen angekommen und habe daher die Oberhand gewonnen, erklärte Frankreichs Direktor der nationalen Gesundheitsbehörde, Jérôme Salomon, der Sonntagszeitung «Journal du Dimanche». Warum das passiert sei, lasse sich nun wahrscheinlich nicht mehr herausfinden. Er betonte, dass es in der Region eine sehr schnelle Reaktion gegeben habe, die zeige, dass es möglich sei, die Entwicklung der Epidemie zu kontrollieren.

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