Erdogan wirft Minsk-Gruppe Waffenhilfe für Armenien vor
Erdogan wirft den USA, Frankreich und Russland vor, die Armenier militärisch zu unterstützen.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Konflikt in Berg-Karabach geht weiter.
- An die vereinbarte Waffenruhe hielt sich weder Armenien noch Aserbaidschan.
- Der türkische Präsident Erdogan macht der Minsk-Gruppe Vorwürfe.
Im Konflikt um die Region Berg-Karabach hat der türkische Präsident den USA, Russland und Frankreich vorgeworfen, Armenien militärisch zu unterstützen. «Sie leisten den Armeniern jede Art von Waffenhilfe», sagte Erdogan am Sonntag in Sirnak im Südosten der Türkei.
Die drei Länder vermitteln in dem Konflikt als sogenannte «Minsk-Gruppe» der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE).
Erdogan betet für Aserbaidschan
Erdogan betonte erneut seine Solidarität mit Aserbaidschan. «Ich glaube daran, dass sie diese besetzten Gebiete von den Armeniern zurückerobern und befreien werden. Wir beten dafür.» Im Konflikt um die Südkaukasus-Region war kürzlich eine Feuerpause vereinbart worden.
Armenien und Aserbaidschan beschuldigten sich aber bereits in der Nacht zum Sonntag gegenseitig, die Waffenruhe verletzt zu haben. Erdogan warf Armenien vor, die Waffenruhe gebrochen zu haben.
Mangel an Energiereserven soll gelöst werden
Mit Blick auf am Samstag bekannt gegebene zusätzliche Erdgasfunde im Schwarzen Meer sagte Erdogan: «405 Milliarden Kubikmeter Erdgas sind gross genug, um den Bedarf unseres Landes jahrelang abzudecken».
Die Türkei hatte im August verkündet, bei ihrer Suche nach Rohstoffen auf Erdgasvorkommen gestossen zu sein. Die Grösse war damals mit 320 Milliarden Kubikmetern angegeben worden.
Die Türkei muss angesichts eines Mangels an eigenen Energiereserven einen Grossteil des Bedarfs importieren. Sie ist einer der grössten Abnehmer für russisches Erdgas.