Fall Rebecca: Neue Spur führt zu Schachtdeckel

Seit fünf Jahren ist die 15-jährige Rebecca aus Berlin spurlos verschwunden. Nun kommt ein neuer Hinweis in dem Fall ans Licht.

Die vermisste Rebecca Reusch. - Polizei Berlin

Das Wichtigste in Kürze

  • Seit fünf Jahren fehlt von Rebecca Reusch jede Spur.
  • Jetzt berichtet eine Zeugin von verdächtigen Geschehnissen bei einem Schacht.
  • Sie will am Tag des Verschwindens des Mädchens dort einen pinken Twingo gesichtet haben.

Seit Februar 2019 ist die 15-jährige Rebecca Reusch aus Berlin spurlos verschwunden. Die Polizei geht von einem Tötungsdelikt aus.

Florian R., der Schwager des Mädchens, gilt weiterhin als Hauptverdächtiger, obwohl der Haftbefehl gegen ihn aufgehoben wurde.

Der 31-Jährige hatte sich in widersprüchlichen Aussagen verstrickt. Die Polizei ist sich sicher, dass er die Leiche nach der Tat irgendwo in Brandenburg versteckt hat.

Zeugin geht mit Hinweis an die Öffentlichkeit

Fünf Jahre nach Rebeccas Verschwinden wird in dem Fall eine neue Spur bekannt. Eine Zeugin, die lange öffentlich geschwiegen hat, wendet sich mit einem Hinweis an die «Bild»-Zeitung.

Sie berichtet, sie habe am Tag von Rebeccas Verschwinden an einem Feldrand im Raum Berlin ein verdächtiges Zelt gesehen. Dieses war über einem Schachtdeckel aufgespannt.

Verdächtig: Daneben soll ein pinker Twingo geparkt haben. Genau so ein Auto fuhr damals Florian R. Der auffällige Wagen ist bei den Ermittlungen im Fall Rebecca zentral.

Als die Frau diese Entdeckung machte, wusste die Öffentlichkeit noch nichts vom Verschwinden des Mädchens. Erst einige Tage später startete die Mordkommission einen Zeugenaufruf.

«Ich erinnerte mich an den Wagen, informierte die Polizei», so die Zeugin. Doch die Polizei habe sie nach ihrer Aussage erst Wochen später angerufen. Es habe keine richtige Vernehmung fürs Protokoll gegeben. Nur die Anweisung, sie solle nicht darüber reden.

Fuhren Verwandte von Rebecca zum Schachtdeckel?

Der Hinweis zum Schachtdeckel ist nun anscheinend am Wochenende auch in einem Internet-Chat platziert worden, jedoch ohne genaue Ortsangabe. Immer wieder wird in solchen Chats der Fall thematisiert. Auch Verwandte von Rebecca und ihrem Schwager sollen zeitweise in diesen aktiv gewesen sein.

Am selben Abend sollen Zeugen zufolge die Mutter von Florian R., Rebeccas Schwester und zwei Enkelkinder das südlich von Berlin liegende Grossziethen (D) aufgesucht haben. Dort befindet sich der besagte Schachtdeckel. Aus dem Auto heraus hätten sie sich diesen angesehen.

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Aufgrund der laufenden Ermittlungen wollen sich die Berliner Staatsanwaltschaft und die Polizei nicht zu dem Ganzen äussern.

Die Mutter von Florian R. sagt gegenüber «Bild», sie habe sich den Schachtdeckel am Feldrand «definitiv nicht» angesehen.