Fotos zeigen Königin Letizia mit Schlamm im Gesicht
Das spanische Königspaar erlebt bei einem Besuch des Katastrophengebiets um Valencia die Wut der Bevölkerung. Letizia und Felipe wurden mit Schlamm beworfen.
Das Wichtigste in Kürze
- Das spanische Königspaar hat nach den Überschwemmungen das Katastrophengebiet besucht.
- Dabei wurden sie von wütenden Anwohnern mit Schlamm und Gegenständen beworfen.
- Bilder zeigen die Königin mit Schlamm im Gesicht.
Nach den zerstörerischen Überschwemmungen hat das spanische Königspaar bei einem Besuch des Katastrophengebiets die Verzweiflung der Menschen zu spüren bekommen.
«Mörder» und «Rücktritt», brüllten Menschen am Sonntag in der besonders stark betroffenen Gemeinde Paiporta bei Valencia König Felipe VI. und seiner Frau Letizia entgegen.
Aufgebrachte Menschen warfen Schlamm und Gegenstände in Richtung des Königs und der Königin. Das berichtete ein Reporter der Nachrichtenagentur AFP.
Bilder zeigen die Königin mit Schlammspritzern im Gesicht. Obwohl ihre Begleiter Regenschirme aufspannten, wurde sie vom Schlamm erwischt.
Einen ihrer Bodyguards traf es noch schlimmer: Auf X kursierenden Aufnahmen ist zu sehen, wie Blut seine Schläfe hinunterläuft. Offenbar wurde er von einem Gegenstand am Kopf getroffen.
Das Königspaar war gemeinsam mit dem spanischen Regierungschef Pedro Sánchez und Regionalpräsident Carlos Mazón nach Paiporta westlich der Küstenmetropole Valencia gereist. Im dortigen Krisenzentrum machte sich Felipe ein Bild von der Lage, wie das Königshaus im Online-Dienst X mittelte.
Liegen Leichen in überfluteten Tiefgaragen?
Am Dienstag waren im Osten und Süden Spaniens extreme Regenfällen niedergegangen. An manchen Orten regnete es so viel wie sonst in einem ganzen Jahr. Die Flutkatastrophe ist die schlimmste in Spanien seit Jahrzehnten.
Nach Angaben vom Sonntag wurden bereits 217 Todesopfer gefunden, davon 213 in der Region Valencia. Die Behörden rechnen mit weiteren Todesopfern, etwa in von den Flutwellen mitgerissenen Autos.
Rund 2000 Menschen werden noch vermisst. Die Polizei befürchtet laut «El País», dass viele in den überfluteten Tiefgaragen ums Leben kamen. In den Katastrophengebieten fehlt es ausserdem an Trinkwasser und Lebensmitteln.
Alarmstufe Rot in Almería
Der Besuch des Königspaars wurde auch von der Gefahr weiterer schwerer Regenfälle überschattet. Die spanische Meteorologiebehörde Aemet veröffentlichte für die Region Valencia wegen neuer starker Regenfälle eine Warnung der zweithöchsten Stufe orange. Demnach könnten stellenweise 100 Liter Regen pro Quadratmeter fallen.
Für die Provinz Almería in der südspanischen Region Andalusien wurde gar Alarmstufe rot ausgerufen: Das bedeutet extreme Gefahr. Die bei Touristen beliebte Gegend muss demnach wegen heftiger Regenfälle mit Überschwemmungen rechnen.