Frankreich erinnert an Schwarze Armee im Ersten Weltkrieg
Nicht nur französische Landsmänner waren im Ersten Weltkrieg beteiligt. Auch Kolonialtruppen wurden eingesetzt.
Das Wichtigste in Kürze
- 200'000 Soldaten aus Afrika waren in der französischen Armee im Ersten Weltkrieg tätig.
- Ein Denkmal in Reims (F) erinnert an die «Helden der Schwarzen Armee».
100 Jahre nach Ende des Ersten Weltkriegs erinnert Frankreich auch an die Kolonialtruppen, die an den Kämpfen beteiligt waren. Nach Medienberichten wurden zwischen 1914 und 1918 in der französischen Armee etwa 200'000 Soldaten aus Afrika eingesetzt.
Der «Tirailleur sénégalais» (etwa: «senegalische Schütze») ist in Frankreich bis heute ein Begriff. Es gebe eine «Schuld» des Landes gegenüber diesen Truppen, heisst es im Amtssitz von Präsident Emmanuel Macron anlässlich der grossen Pariser Gedenkfeier zum Weltkriegsende an diesem Sonntag.
Im ostfranzösischen Reims erinnert ein Denkmal an die «Helden der Schwarzen Armee». Die Geschichte des Monuments ist kompliziert. Das Original-Denkmal aus dem Jahr 1924 sei 1940 nach der Besetzung Frankreichs demontiert und von den Besatzern nach Deutschland gebracht worden, erzählt ein Macron-Berater. «Die Deutschen mochten die Kolonialtruppen nicht sonderlich.»
In den Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg sei das Denkmal letztlich wieder originalgetreu aufgebaut worden – ein weiteres gebe es in der malischen Hauptstadt Bamako. Macron war in der zurückliegenden Woche auch in Reims gewesen und hatte der Kolonialtruppen gedacht.