Franzosen müssen homöopathische Mittel ab 2021 selbst bezahlen
Patienten in Frankreich müssen homöopathische Mittel künftig selbst bezahlen: Ab 2021 werden solche Medikamente nicht mehr von der Krankenkasse erstattet.
Das Wichtigste in Kürze
- Franzosen müssen ihre homöopathischen Mittel ab 2021 selbst bezahlen.
- Grund sind die massiven Zweifel an der Wirksamkeit besagter Mittel.
Patienten in Frankreich, die homöopathische Mittel benötigen, müssen diese künftig aus der eigenen Tasche bezahlen: Ab 2021 werden solche Medikamente nicht mehr von der Krankenkasse erstattet.
Das geht aus einer Verordnung des französischen Gesundheitsministeriums hervor, die am Dienstag mit ihrer Veröffentlichung im Amtsblatt in Kraft trat. Grund sind massive Zweifel an der Wirksamkeit der sogenannten Globuli.
Derzeit 30 Prozent erstattet
Derzeit werden in Frankreich 30 Prozent der Kosten für homöopathische Mittel von den Kassen erstattet. Ab dem Jahreswechsel wird der Anteil gemäss der Neuregelung auf 15 Prozent gesenkt. 2021 endet die Kostenübernahme ganz.
Die Verordnung betrifft hunderte Mittel, die in Frankreich zum Teil sehr beliebt sind. Betroffen sind etwa Salben mit der Heilpflanze Arnika, die entzündungshemmend wirken soll, oder Tabletten und Tropfen gegen Erkältungen. Die Mittel hätten in der Regel «keinen grösseren Wirkungsgrad als ein Placebo», heisst es in der Verordnung.
Die französische Gesundheitsbehörde HAS war Ende Juni zu dem Schluss gekommen, dass es keine ausreichenden wissenschaftlichen Belege für eine Wirksamkeit der Homöopathie gebe, um ihre Erstattung durch die öffentlichen Kassen zu rechtfertigen.