Johnson & Johnson stimmt in US-Opioide-Krise Millionen-Vergleich zu
In der Opioide-Krise in den USA hat der Arzneimittel-Hersteller Johnson & Johnson einem Millionenvergleich zugestimmt.
Das Wichtigste in Kürze
- Arzneimittel-Hersteller will Grossprozess in Ohio vermeiden.
Der Pharmakonzern teilte am Dienstag mit, sich mit den von der Suchtkrise betroffenen Bezirken Cuyahoga und Summit im US-Bundesstaat Ohio auf eine Vergleichszahlung in Höhe von 20,4 Millionen Dollar (18,6 Millionen Euro) geeinigt zu haben. Damit entgeht J&J einem Grossprozess. Die beiden Bezirke hatten dem Unternehmen vorgeworfen, die Opioide-Krise mit ausgelöst zu haben.
Durch den Vergleich würden «alle Behauptungen der Bezirke» ungültig und das Unternehmen von einem Prozess vor einem Bundesgericht befreit, teilte J&J mit. Das Unternehmen werde auch künftig versuchen, «bedeutsame Fortschritte im Kampf gegen die landesweite Opioide-Krise» zu erwirken, hiess es weiter.
Im August hatte ein Richter im US-Bundesstaat Oklahoma J&J zu einer Entschädigungszahlung in Höhe von 572 Millionen Dollar (515 Millionen Euro) verurteilt. Durch irreführende Werbung über in hohem Masse abhängig machende Schmerzmittel hätten J&J und dessen Tochterfirma Janssen «die Gesundheit und Sicherheit tausender Bürger Oklahomas beeinträchtigt», hiess es in dem Urteil. J&J kündigte an, gegen das Urteil in Berufung zu gehen.
In der Suchtkrise in den USA sind bereits hunderttausende Menschen an Überdosen gestorben. Landesweit sind insgesamt rund 2000 Klagen gegen die Hersteller von Medikamenten mit Opioiden anhängig.