Telefon

Kritik an Stopp von Krankschreibungen per Telefon

DPA
DPA

Deutschland,

Wer eine Krankschreibung wegen Atemwegsbeschwerden brauchte, bekam diese zuletzt auch ohne Praxisbesuch, nach telefonischer Rücksprache mit dem Arzt - eine Vorsichtsmassnahme in der Corona-Krise. Ab Montag soll damit Schluss sein. Das sorgt für Kritik.

Patienten mit leichten Erkrankungen der oberen Atemwege müssen für eine Krankschreibung wieder eine Arztpraxis aufsuchen. Foto: Rolf Vennenbernd/dpa
Patienten mit leichten Erkrankungen der oberen Atemwege müssen für eine Krankschreibung wieder eine Arztpraxis aufsuchen. Foto: Rolf Vennenbernd/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Gesundheitspolitiker und Verbraucherschützer üben massive Kritik daran, dass es ab Montag keine telefonischen Krankschreibungen bei Atemwegsbeschwerden mehr geben soll.

Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) nannte den Schritt am Samstag «verfrüht».

Zum jetzigen Zeitpunkt sei es wichtig, Infektionsrisiken konsequent zu vermeiden, sagte sie am Samstag. Auch Vertreter anderer Parteien und Verbraucherschützer sprachen von einem Fehler und forderten, dass die Entscheidung zurückgenommen wird.

«Es ist zu befürchten, dass nun auch Covid-19-Patienten wieder in den Arztpraxen erscheinen und dadurch andere Menschen anstecken. Das muss verhindert werden», sagte Huml. Sie forderte eine Verlängerung der Ausnahmeregelung. Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) von Ärzten, Kliniken und Krankenkassen hatte am Freitag beschlossen, diese auslaufen zu lassen. Betroffene Arbeitnehmer müssen sich demnach ab Montag wieder in der Praxis vorstellen. Die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) hatte das begrüsst.

Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach schrieb dagegen bei Twitter: «Es ist Unsinn, die Ansteckung in der Praxis zu forcieren, da die Patienten auf dem Weg und in der Praxis noch keine wirksame Schutzmaske haben. Ein klarer Fehler.» Der Chef des Bundesverbands der Verbraucherzentralen, Klaus Müller, sprach nannte den Beschluss des Bundesausschusses «unverantwortlich». Die gesundheitspolitische Sprecherin der Grünen im Bundestag, Maria Klein-Schmeink, forderte Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) auf, diesen «noch vor Montag ausser Kraft zu setzen».

Auch Ärzte und Kliniken sind nach Angaben der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) nicht einverstanden mit der Entscheidung, telefonische Krankschreibungen nicht mehr zu ermöglichen. Das sei weder für die Praxen noch für die Patienten gut, hiess von der KBV, die die Praxisärzte vertritt. Der Beschluss im G-BA sei gegen die Stimmen der Praxen und Krankenhäuser gefasst worden.

Das Beschlussgremium des Bundesausschusses ist mit drei unparteiischen Mitgliedern, fünf Vertretern der gesetzlichen Krankenkassen und insgesamt fünf Ärzte- und Klinikvertretern besetzt.

Kommentare

Weiterlesen

Kantine
61 Interaktionen
Stehlen verhindern
Böögg
41 Interaktionen
Bei Bucheli

MEHR IN NEWS

Gemeindehaus
Kriens LU
Farbdosen auf dem Boden.
2 Interaktionen
Festgenommen
ukraine krieg
Russland und Ukraine

MEHR TELEFON

Rami Malek
1 Interaktionen
Schummelei
Die Geissens
58 Interaktionen
Geld in Sekunden weg!
1 Interaktionen
Gibberlink
16 Interaktionen
Aargau

MEHR AUS DEUTSCHLAND

Karsten Wildberger
Deutschland
Merck
Milliardendeal
Merz
1 Interaktionen
Kabinettsliste