Gepard-Lieferung an Ukraine soll bis Ende August abgeschlossen werden

Die Lieferung von 30 Gepard-Flugabwehrpanzern an die Ukraine soll möglichst noch vor September abgeschlossen werden.

Gepard-Flugabwehrpanzer - BUNDESWEHR/AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Bundesregierung weist Vorwürfe zu Verzögerung von Abgabe schwerer Waffen zurück.

Nach der bereits angekündigten Bereitstellung von 15 Gepard-Panzern bis Mitte Juli solle der Rest bis Ende August von der Industrie geliefert werden, sagte ein Sprecher des Bundesverteidigungsministeriums am Montag in Berlin. Demnach sollen voraussichtlich diese Woche die Verträge der Ukraine mit der Industrie geschlossen werden.

Dies sehe auch die Ausbildung von ukrainischen Gepard-Besatzungen durch die Industrie selbst vor, sagte der Sprecher. Die Bundeswehr unterstütze dies unter anderem durch die Bereitstellung geeigneter Schiessplätze.

Die Bundesregierung hatte Ende April grünes Licht für die Lieferung der von der Bundeswehr nicht mehr benutzten Panzer gegeben. Sie stammen aus Beständen des Rüstungskonzern Krauss-Maffei Wegmann (KMW). Das Unternehmen hatte dann aber Probleme, Munition zu beschaffen. Bisher stehen rund 59.000 Schuss bereit.

Der Ministeriumssprecher wies zurück, dass dies viel zu wenig sei. Zwar komme der Gepard auf bis zu 1000 Schuss pro Minute, es sei aber unrealistisch anzunehmen, dass dann binnen einer Stunde die Munition leer sei. Der Gepard verschiesse kurze Salven und stimme dies auf das Ziel ab, sagte er. Zudem eigne sich der Flugabwehrpanzer gut zum Schutz wichtiger Infrastruktur, weil er «auch eine abschreckende Wirkung» gegen Luftangriffe habe.

Vize-Regierungssprecherin Christiane Hoffmann wies unterdessen Vorwürfe der Union zurück, die Bundesregierung verzögere bewusst die Lieferung von schweren Waffen an die Ukraine. Für derartige Äusserungen gebe es «keinerlei faktische Grundlage», sagte sie. Die Bundesregierung liefere «in grossem Umfang». Ob dies aber bisher überhaupt schon in einem Fall erfolgt sei, wollte sie nicht sagen.

Am Donnerstag hatte CDU-Chef Friedrich Merz Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) ein «doppeltes Spiel» vorgeworfen, weil er zwar über Lieferungen schwerer Waffen an die Ukraine rede, bisher aber keine einzige dieser Waffen geliefert worden sei. Merz sprach von einer bewussten Verzögerungstaktik.