Grossbritannien setzt in der Benzin-Krise ab Montag die Armee ein
In Grossbritannien sollen Soldaten ab Montag Benzin zu den Tankstellen bringen. Wegen eines LKW-Fahrer-Mangels gibt es Lieferengpässe.
Das Wichtigste in Kürze
- Soldaten werden ab Montag britische Tankstellen mit Benzin beliefern.
- Rund 200 beenden am Wochenende ihr Training.
- Nach dem Brexit gingen viele LKW-Fahrer aufs Festland zurück. Sie fehlen auf der Insel.
Die britische Regierung setzt ab Montag die Armee zur Überbrückung der Engpässe bei der Benzinversorgung ein. 200 Soldaten – davon 100 Fahrer – würden ein entsprechendes Training am Wochenende beenden. Sie könnten dann ab Montag mit Lieferfahrten starten, teilte die Regierung am Freitag mit.
Grossbritannien hat derzeit erhebliche Engpässe. Dies liegt nicht an einem Mangel an Benzin. Vielmehr kann Treibstoff nicht in ausreichendem Umfang zu den Tankstellen transportiert werden, weil Zehntausende Lastwagen-Fahrer fehlen.
Panik- und Hamsterkäufe verschlimmerten die Lage zuletzt noch. In den vergangenen Tagen hatte die britische Regierung noch versucht, die Bevölkerung zu beruhigen. Sie erklärte, die Krise sei unter Kontrolle. Doch der Benzin-Engpass hielt auch am Freitag an.
In Grossbritannien fehlen schätzungsweise 100'000 Lastwagen-Fahrer. Wegen des Brexit sind viele Trucker auf den europäischen Kontinent zurückgekehrt. Ausserdem hatten die Corona-Beschränkungen zur Folge, dass die Ausbildung ins Stocken kam.
Zudem kämpft das Land bereits mit steigenden Gas-Preisen, die Energiekosten in die Höhe treiben und zu einer Waren-Verknappung geführt haben. Die Lieferengpässe führen auch dazu, dass Gebrauchsgüter vor dem Weihnachtsgeschäft deutlich teurer werden.