Helfer von Alexej Nawalny: Proteste erst wieder im Frühjahr

Erst im Frühjahr soll wieder für die Freilassung des russischen Oppositionellen Alexej Nawalny protestiert werden. Dies haben seine Anhänger beschlossen.

Polizisten gehen in Moskau gegen die Demonstranten vor. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Wochenlange Proteste würden die Teilnehmer nach und nach demotivieren.
  • Darum protestieren die Nawalny-Anhänger erst im Frühjahr wieder für dessen Freilassung.

Die Anhänger des inhaftierten Kremlkritikers Alexej Nawalny wollen ihre Massenproteste vorübergehend einstellen und erst im Frühjahr fortsetzen. Wenn man man nun jede Woche zu Demonstrationen aufrufe, würde die Anzahl der Teilnehmer nach und nach abnehmen. Und das würde die Menschen demotivieren, sagte Nawalnys Mitarbeiter Leonid Wolkow am Donnerstagabend in einem Livestream auf Youtube.

«Das heisst nicht, dass wir komplett auf Proteste verzichten», fügte der Regierungskritiker, der im Ausland lebt, hinzu.

«Etwas Grosses» auf die Beine stellen

Im Frühling und im Sommer werde man «etwas Grosses» auf die Beine stellen. Konzentrieren will sich Nawalnys Team dann vor allem auf die russische Parlamentswahl im September.

Das Videostandbild des Youtube-Kananals «Navalny Life» zeigt Kremlkritiker Alexej Nawalny, wie er in einer Polizeistation in Chimki im Moskauer Gebiet auf eine Gerichtsverhandlung wartet. - Keystone

In den vergangenen Wochen waren Zehntausende für Nawalnys Freilassung und gegen Kremlchef Wladimir Putin auf die Strasse gegangen. Es gab massive Polizeigewalt und Tausende Festnahmen. Wolkow sprach von einem «schrecklich hohen Preis». «Doch er hatte einen Sinn.»

Nawalny war am Dienstag in einem international kritisierten Prozess zu dreieinhalb Jahren Lagerhaft verurteilt worden. Der Putin-Gegner soll gegen Bewährungsauflagen verstossen haben, während er sich nach einem Giftanschlag in Deutschland aufhielt. Unter Anrechnung eines Hausarrests und anderer Haftzeiten soll Nawalny im Oktober 2023 freikommen.