Ibiza-Gate: Neue Spur führt zu einem Wiener Anwalt
Es gibt eine neue Spur im Skandal um das «Ibiza-Video» das in Österreich eine Staatskrise ausgelöst hat. Diese führt zu einem Wiener Anwalt.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Skandal-Video von Ibiza hat in Österreich eine Staatskrise ausgelöst.
- Noch ist unklar, wer den Vizekanzler Heinz-Christian Strache dabei hinters Licht führte.
- Nun führt eine neue Spur zu einem Wiener Anwalt.
Ein Wiener Anwalt soll laut dem zurückgetretenen FPÖ-Politiker Johann Gudenus die Treffen vermittelt haben. Es geht um die Treffen, die letztlich zum Skandal-Video auf Ibiza führten. Das sagte Gudenus dem «Kurier» (Ausgabe vom Mittwoch). Gudenus hat auf dem Video für den damaligen FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache aus dem Russischen übersetzt.
«Eine Immobilienmaklerin, die mit uns seit langem befreundet ist, hat uns angerufen. Sie sagte, da interessiert sich jemand für euer Jagdgrundstück. Der Anwalt hat dann den weiteren Kontakt gelegt. Er hat mir bestätigt, dass die Identitäten der Herrschaften echt sind», wird Gudenus zitiert.
Ein erstes Treffen in Wien, bei dem auch die vermeintliche Oligarchen-Nichte dabei gewesen sein soll, hat es demnach am 24. März 2017 gegeben. Auch der Wiener Anwalt sei dabei gewesen, auf Ibiza dagegen nicht, erklärte Gudenus. Den Namen des Anwalts erwähnt der «Kurier» in seinem Beitrag nicht, er sei der Redaktion aber bekannt.
«Ich ersuche namens meines Mandanten um Verständnis, dass dieser aufgrund von Verschwiegenheitsverpflichtungen für ein Gespräch nicht zur Verfügung stehen kann.» Dies teilte der Anwalt des Anwalts der Zeitung mit. «Bitte beachten Sie strikt, dass mein Mandant keine Zustimmung zu identifizierender Berichterstattung erteilt.»
Das Skandal-Video von Ibiza aus dem Sommer 2017 hat zu einer schweren Regierungskrise in Österreich geführt. Inzwischen sind keine FPÖ-Politiker mehr Teil der Regierung. Strache ist auch als FPÖ-Chef zurückgetreten. Gudenus verliess die Partei.