Italien bestätigt Beschlagnahmung von 56 Millionen Franken der Lega
Das italienische Kassationsgericht soll laut Medienberichten die Beschlagnahme der rund 56 Millionen Franken der Regierungspartei Lega bestätigt haben.
Das Wichtigste in Kürze
- Rund 56 Millionen Franken von Italien Regierugnspartei Lega wurden beschlagnahmt.
- Die Urteil-Anfechtung durch Innenminister Matteo Salvini blieb erfolglos.
Das italienische Kassationsgericht hat nach Medienberichten von heute Samstag die Beschlagnahmung von 49 Millionen Euro (rund 56 Millionen Franken) der rechtsextremen Regierungspartei Lega für rechtens erklärt. Mit der Gerichtsentscheidung sollen unrechtmässig ausgezahlte Wahlkampfhilfen in gleicher Höhe zurückerlangt werden. Das entsprechende Urteil einer unteren Instanz vom September hatte der Innenminister und stellvertretende Ministerpräsident Matteo Salvini von der Lega-Partei angefochten.
Wegen der Betrugsvorwürfe, die auf die Jahre 2008 bis 2010 zurückgehen, wurden bereits der Lega-Nord-Gründer Umberto Bossi und sein einstiger Schatzmeister Francesco Belsito verurteilt. Die Staatsanwaltschaft von Genua hatte nach der Verurteilung der beiden Männer in erster Instanz versucht, das Geld sicherzustellen. Dies gelang aber nur bei drei Millionen Euro (rund 3,4 Millionen Franken. Der Fall ging bis vor den Obersten Gerichtshof des Landes. Dieser überwies das Verfahren im April an das Gericht, das Anfang September die Sicherstellung von 49 Millionen Euro (rund 56 Millionen Franken) genehmigte.
Allerdings befanden sich in den Kassen der Lega nach Angaben der Parteianwälte nur 5,5 Millionen Euro (rund 6,3 Millionen Franken). Mitte September einigte sich die Partei mit der Staatsanwaltschaft darauf, die Summe in Raten über einen Zeitraum von mehreren Jahrzehnten zurückzuzahlen. Die Rede war von 100'000 Euro (rund 114'000 Franken) alle zwei Monate, das sind 600'000 Euro (rund 684'000 Franken) im Jahr.