Katalonien wählt Regionalpräsidenten, Spanien stellt Antrag auf Festnahme Puigdemonts
Während eines Besuchs des ehemaligen katalanischen Präsidenten Carles Puigdemont in Finnland hat Spanien einen Antrag auf dessen Festnahme gestellt.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Präsidentenwahl in Katalonien wurde nach den Verhaftungen von letzter Woche unterbrochen.
- Ausserdem hat Spanien einen Antrag auf die Festnahme Puigdemonts in Finnland gestellt.
Puidgemont lebt derzeit in Belgien, um einer Verhaftung durch die spanische Justiz zu entgehen. Der 55-Jährige wurde am Donnerstag zu Gesprächen ins finnische Parlament eingeladen und hielt am Freitag einen Vortrag an der Universität Helsinki. Puidgemonts offizielles Programm sei damit beendet, seine Ausreise sei für Samstag geplant, sagte der Abgeordnete Mikko Kärnä der Deutschen-Presseagentur.
Kärnä weiss nach eigenen Angaben nicht, wohin Puigdemont reisen wird. Er kritisierte aber Spaniens Antrag: «Meiner Meinung nach können wir ihn nicht nach Spanien ausliefern», sollte der katalanische Führer in Finnland festgenommen werden. «Er hat nichts Gewalttätiges getan und die Anschuldigungen der Rebellion sind völlig absurd», sagte Kärnä.
Am Freitag war der katalanische Präsidentschaftskandidat Jordi Turull in Spanien in Untersuchungshaft genommen worden. Ihm werden Rebellion und Veruntreuung öffentlicher Mittel vorgeworfen. Am gleichen Tag erliess der Oberste Gerichtshof Spaniens neue Haftbefehle gegen Puigdemont und sechs weitere katalanische Politiker, die sich derzeit im Ausland aufhalten. Ein Grund für das Vorgehen der Justiz ist ein Unabhängigkeitsbeschluss des Regionalparlaments in Barcelona.
Auch deshalb sind die Wahlen zum Regionalpräsidenten momentan unterbrochen worden.
Man habe den Antrag an einen Staatsanwalt weitergeleitet, gleichzeitig aber mehr Informationen von Spanien angefordert, teilte die finnische Polizei am Samstag mit.