Glarner fordert Asyl für Puigdemont
Für den abgesetzten katalanischen Regierungschef Carles Puigdemont könnte es in Brüssel ungemütlich werden. SVP-Asylchef Andreas Glarner setzt sich nun dafür ein, dass Puigdemont Asyl in der Schweiz erhält. Denn er sei ein «echter Flüchtling».
Das Wichtigste in Kürze
- SVP-Asylchef Andreas Glarner stellt sich hinter Carles Puigdemont.
- Der abgesetzte katalanische Ministerpräsident sei ein "echter Flüchtling".
- CVP-Nationalrat Yannick Buttet unterstützt den Vorschlag.
Carles Puigdemont ist vor der spanischen Justiz nach Brüssel geflohen. In seiner spanischen Heimat drohen ihm wegen des Referendums und der Unabhängigkeitserklärung bis zu 30 Jahre Haft. Sollte Madrid einen internationalen Haftbefehl für den abgesetzten Katalanen-Präsidenten erlassen, könnte es aber auch in Brüssel eng für Puigdemont werden. Denn es ist fraglich, ob sich der EU-Staat Belgien gegen seinen Unionspartner Spanien stellt.
Unterstützung erhält Puigdemont nun aus der Schweiz - in Person von SVP-Asylchef Andreas Glarner. Gegenüber der «Aargauer Zeitung» sagt der Nationalrat: «Puigdemont ist ein echter Flüchtling. Er wird politisch verfolgt und hat darum Asyl verdient.»
«Anliegen berechtigt»
SVP-Hardliner Glarner sorgte in Vergangenheit für internationale Schlagzeilen, da er sich mit seiner Gemeinde Oberwil-Lieli gegen die Aufnahme von Flüchtlingen stemmte. Glarner allerdings kritisiert die spanische Justiz und zeigt Sympathien für das Anliegen Puigdemonts: «Ich finde das Anliegen der Unabhängigkeit berechtigt.»
Damit steht er nicht alleine. So erhält Glarner Unterstützung vom Walliser CVP-Nationalrat Yannick Buttet. Weil Puigdemont in Belgien noch keinen Asylantrag gestellt hat, steht ihm die Schweizer Tür offen.