Lambrecht: Ukraine bekommt zusätzlich 16 Haubitzen aus Slowakei
Deutschland, Dänemark und Norwegen werden 16 Panzerhaubitzen an die Ukraine liefern. Die Waffensysteme vom Typ «Zuzana» sollen nächstes Jahr geliefert werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Ukraine soll insgesamt 16 schwere Panzerhaubitzen aus der Slowakei erhalten.
- Die deutsche Verteidigungsministerin Christine Lambrecht hat die Lieferung angekündigt.
- Die Haubitze «Zuzana» ist das Vorzeigeprodukt der slowakischen Verteidigungsindustrie.
Verteidigungsministerin Christine Lambrecht hat für das kommende Jahr die Lieferung von 16 Radpanzerhaubitzen aus slowakischer Produktion an die Ukraine angekündigt. Die Systeme vom Typ «Zuzana» würden in der Slowakei produziert und gemeinsam mit Dänemark, Norwegen und Deutschland finanziert.
Das sagte die SPD-Politikerin der ARD-Sendung «Bericht aus Berlin» am Sonntag. Lambrecht war kurze Zeit vorher von ihrer ersten Reise in die Ukraine seit Kriegsbeginn am 24. Februar zurückgelehrt.
«Das zeigt, wie wichtig das ist, immer wieder mit seinen Partnern zusammen solche Möglichkeiten auszuloten, aber dann auch umzusetzen». So die Ministerin. Die Zuzana-Haubitze ist das Vorzeigeprodukt der slowakischen Verteidigungsindustrie und das einzige im Land produzierte, schwere Waffensystem.
Sie kann nach Herstellerangaben alle Arten von Nato-Munition des Kalibers 155 Millimeter verschiessen. Den Gesamtwert der Beschaffung bezifferte das Ministerium auf 92 Millionen Euro, die drei Länder finanzieren sie demnach zu gleichen Teilen.
Lambrecht betont auch die Bedeutung von Luftabwehrsystemen
Lambrecht hatte der Ukraine bei ihrem Besuch die rasche Lieferung einer ersten Einheit des Luftabwehrsystems Iris-T SLM zugesichert. Deutschland will der Ukraine zunächst vier der jeweils 140 Millionen Euro teuren Systeme zur Verfügung stellen. Die Finanzierung von drei weiteren Systemen ist gesichert.
Lambrecht betonte die Bedeutung der Luftverteidigung für die Ukraine. Die Verteidigungsministerin musste während ihres eintägigen Besuches in Odessa zweimal wegen Luftalarms in Bunkern Schutz suchen.
Luftalarme seien für die Menschen dort Alltag, sagte sie der ARD. «Das zeigt, wie sehr sie gequält, wie sehr sie beschränkt werden und wie sehr sie belastet werden.» Die Ministerin betonte: «Deswegen ist es so wichtig, die Ukraine jetzt gerade bei der Luftverteidigung zu unterstützen, dass diese Angriffe bekämpft werden können.» Die Bundesregierung werde sich auch bei der Bekämpfung von Drohnen noch weiter engagieren.