Kredit für Stadtberner Veloverleihsystem kommt vors Volk
Das Stadtberner Stimmvolk entscheidet 2025 über das Veloverleihsystem. Der Stadtrat hat einen Kredit für den neuen Leistungsvertrag bewilligt.
Das Stadtberner Stimmvolk kann 2025 über das Veloverleihsystem abstimmen. Der Stadtrat hat am Donnerstag den entsprechenden Kredit von 7,62 Millionen Franken für den neuen Leistungsvertrag verabschiedet.
Der neue Vertrag mit der Firma Publibike läuft ab 2026 und für acht Jahre. Der Verpflichtungskredit setzt sich aus den wiederkehrenden Kosten über acht Jahre von 4,44 Millionen Franken und 3,18 Millionen Franken für Vorbereitungsarbeiten und neue Ausleihstationen zusammen.
Das Geschäft war im Rat unumstritten. Das Veloverleihsystem sei eine Erfolgsgeschichte, sagte die zuständige Gemeinderätin Marieke Kruit (SP). Die Velos würden unterdessen das städtische Bild prägen, befand Tanja Miljanović namens der GFL-Fraktion. Einzig die SVP-Fraktion war gegen die Vorlage. Sie sei nicht gegen ein Veloverleihsystem, sagte Thomas Glauser. «Aber wir möchten lieber das aktuelle System gut pflegen, anstatt es weiter auszubauen», sagte er mit Blick auf die Kosten.
Sondertarife und Betriebsbeiträge
Der Stadtrat verabschiedete die Vorlage schliesslich mit 62 zu 6 Stimmen bei einer Enthaltung. Ebenso beschloss er, dass das Angebot künftig «Velo Region Bern» heissen soll.
Mitarbeitende der Stadtverwaltung, städtische Lehrpersonen und Stadtratsmitglieder können die Leihvelos ab 2026 für vier weitere Jahre zu Sondertarifen nützen. Der Stadtrat nahm einen entsprechenden Kredit über 1,5 Millionen Franken mit 43 Ja- zu 22 Nein-Stimmen bei 4 Enthaltungen an.
Die Stadt soll zudem prüfen, ob Menschen in städtischen Asylzentren, Inhaberinnen und Inhaber einer Kulturlegi und Jugendliche zwischen 14 und 18 Jahren künftig dieselben Tarife bezahlen wie die städtischen Angestellten.
Ab 2026 werden alle teilnehmenden Gemeinden Betriebsbeiträge zuhanden von Publibike leisten und die Verantwortung für Stationen auf ihrem Gebiet tragen. In der Stadt Bern betragen diese 440'000 Franken pro Jahr. Hinzu kommen Auslagen für Planung, Weiterentwicklung, Begleitung und Controlling des Veloverleihsystems.
Verbesserungen am System
Die Leihvelos werden überholt und einige Komponenten verbessert. Insgesamt sollen mindestens 2600 Velos zur Verfügung stehen, rund 70 Prozent davon ausgestattet mit einem Elektroantrieb.
Der Leistungsvertrag mit der Betreiberin Publibike läuft per Ende 2025 aus. Im Jahr 2023 hatte die Stadt deshalb zusammen mit 14 Partnergemeinden eine öffentliche Ausschreibung für die Jahre bis durchgeführt. Dabei ging Publibike erneut als Gewinnerin hervor.
Das Veloverleihsystem der Stadt Bern ist seit 2018 in Betrieb. An 245 Stationen in der Stadt und den umliegenden Gemeinden stehen derzeit rund 1600 Leihvelos zur Verfügung. 2019 verzeichnete das Berner Veloverleihsystem 1 Million Fahrten, waren es Millionen.