Land unter auf Menorca – Flugreisende sitzen in Palma fest

Auf Menorca hat ein heftiges Unwetter erhebliche Schäden angerichtet.

Reisende strandeten auf dem Flughafen und mussten die Nacht auf Decken und Luftmatratzen verbringen. (Archivbild) - Clara Margais/dpa

Die kleinere Baleareninsel Menorca ist von heftigen Unwettern schwer getroffen worden. Vor allem im Zentrum der Insel in der Gemeinde Es Mercadal standen Häuser, Strassen und Felder unter Wasser, wie die Zeitung «Última Hora» berichtete.

Dort seien am Donnerstag binnen weniger Stunden mehr als 200 Liter Regen pro Quadratmeter gemessen worden. Menschen hätten sich teilweise auf die Dächer ihrer überfluteten Häuser in Sicherheit gebracht.

Die Polizei veröffentlichte ein Video, das zeigte, wie mehrere Personen und ihre Haustiere mit einem Hubschrauber von einem Flachdach gerettet wurden. In der Stadt Alaior wurden Autos von den Wassermassen mitgerissen. Opfer gab es nach ersten Erkenntnissen wegen zahlreicher Warnungen vor dem Unwetter nicht.

Mallorca weniger stark betroffen

Mallorca, die grösste Insel der Balearen, war von dem Unwetter weniger stark betroffen als befürchtet. Auch dort regnete es heftig und einige Strassen, wie etwa in der Stadt Sóller im Nordwesten der Insel, standen zeitweise unter Wasser. Die vom nationalen Wetterdienst Aemet ausgerufene höchste Alarmstufe konnte jedoch schnell wieder aufgehoben werden.

Für viele Rückreisende am Flughafen von Palma war das kaum ein Trost. Wegen der Unwetter, die am Mittwoch und Donnerstag über die Balearen hinwegzogen, fielen zahlreiche Flüge aus – 40 waren es allein am Mittwoch.

Einige Reisende strandeten am Flughafen und verbrachten die Nacht auf dem Fussboden, wie die deutschsprachigen Inselzeitungen «Mallorca Zeitung» und «Mallorca-Magazin» berichteten.

Einer fünfköpfigen Familie mit einem Kleinkind aus Oberhausen etwa sei von der Fluggesellschaft Eurowings gesagt worden, dass sie nach ihrem ausgefallenen Flug am Donnerstagabend wohl erst am Montag gemeinsam nach Deutschland zurückfliegen könnten, wie die «Mallorca Zeitung» berichtete. Und dann nicht wie gebucht nach Düsseldorf, sondern nach Berlin und von dort aus per Weiterflug zum eigentlichen Ziel Düsseldorf. Von ähnlichen Erfahrungen berichteten auch Reisende anderer Fluglinien.

Zusätzliche Flüge decken nicht den Rückreisebedarf

Die Fluggesellschaft Eurowings betonte auf dpa-Anfrage, sie bedauere die Unannehmlichkeiten für die Reisenden und unternehme alles, um die Fluggäste so schnell wie möglich nach Hause zu bringen. Wegen der Gewitterfront über den Balearen hätten am Mittwoch und Donnerstag zahlreiche Flüge storniert werden müssen, teilte das Unternehmen mit.

Es seien zwar 15 zusätzliche Flüge von und nach Mallorca organisiert worden, doch das decke nicht den gesamten Rückreisebedarf ab, da dieses Wochenende auch die Sommerferien in Nordrhein-Westfalen endeten.