Mindestens fünf Verletzte bei erster Stierhatz in Pamplona
In Pamplona heisst es wieder: «Die Stiere sind los!» Trotz wachsender Kritik an dem Spektakel sind auch in diesem Jahr wieder zahlreiche Schaulustige aus aller Welt angereist. Ärzte und das Rote Kreuz haben alle Hände voll zu tun.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Auftakt der berühmt-berüchtigten Stierhatz im spanischen Pamplona ist für fünf Teilnehmer im Krankenhaus geendet.
Drei Läufer - zwei Amerikaner und ein Spanier - wurden am Sonntagmorgen von Kampfbullen unsanft auf die Hörner genommen.
Einen 23-Jährigen aus dem US-Bundesstaat Kentucky habe es besonders schwer erwischt, berichtete der Fernsehsender RTVE. Zwei weitere Spanier wurden nach Klinikangaben wegen Gehirnerschütterungen behandelt. 53 Menschen konnten mit leichteren Blessuren vor Ort vom Roten Kreuz versorgt werden.
An acht aufeinanderfolgenden Tagen werden im Rahmen des «Sanfermines»-Festivals jeweils sechs Stiere und mehrere Leitochsen durch die Gassen der Stadt in die Arena getrieben. Die in Spanien nach wie vor sehr populären Stierläufe werden jeden Morgen live im Fernsehen übertragen.
Bei der ersten Hatz - auf Spanisch «Encierro» - ging es sehr turbulent zu. Sie dauerte zwei Minuten und 41 Sekunden und war damit Medienberichten zufolge relativ schnell. Gleich mehrere Läufer stürzten, auch ein Stier lag zeitweise am Boden. Die mächtigen Bullen wogen laut RTVE zwischen 540 und 615 Kilo.
Der Startschuss zu dem Spektakel, das es bereits seit 1591 gibt, war bereits am Samstag vor Tausenden jubelnden und traditionell ganz in Weiss-Rot gekleideten Menschen gefallen: Um Schlag 12 Uhr wurde vom Balkon des Rathauses die Eröffnungsrakete «Chupinazo» abgefeuert. Das Volksfest ist dem Stadtheiligen San Fermín gewidmet.
Bei den Mutproben der wagemutigen Läufer über die 875 Meter lange Strecke werden jedes Jahr Dutzende Teilnehmer verletzt, im vergangenen Jahr waren es 42. Das letzte Todesopfer gab es im Jahr 2009.
Im Vorfeld hatten erneut Tierschützer gegen die umstrittene Veranstaltung protestiert - denn am Abend werden die Bullen bei der «Corrida» von Matadoren getötet. «Wir leben im Jahr 2019. Kein Lebewesen sollte qualvoll erstochen werden, damit sich ein lauter Mob daran ergötzen kann», hiess es auf der Webseite der Organisation PETA.
Das Fest lockt trotz aller Kritik nach wie vor zahlreiche Touristen und Schaulustige aus aller Welt an. Über Pamplona schrieb auch der US-Schriftsteller Ernest Hemingway in seinem Roman «Fiesta» (1926).