Mit Verzögerung beginnt auf Malta die Beweisaufnahme

Mitte Oktober wurde die regierungskritische Journalistin Daphne Caruana Galizia Opfer eines gezielten Anschlags. Nun - zwei Monate später - beginnt auf Malta die Beweisaufnahme.

Die maltesische Journalisten Daphne Curuana Galizia starb 2017 bei einem Anschlag mit Plastiksprengstoff. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Zwei Monate nach der Ermordung der Journalistin Daphne Caruana Galizia hat auf Malta die Beweisaufnahme begonnen.
  • Grund für die Verzögerung sollen zwei Untersuchungsrichterinnen sein, die sich wegen Befangenheit zurückgezogen hatten.

Mit einiger Verzögerung hat auf Malta die Beweisaufnahme im Prozess um die Ermordung der Journalistin Daphne Caruana Galizia begonnen. Der Leiter der Mordkommission, Keith Arnaud, berichtete dem Gericht am Dienstag, dass bereits 13 Stunden vor dem Attentat ein verdächtiger Gegenstand in der Nähe ihres Hauses aktiviert worden sei. Am Nachmittag des 16. Oktobers starb die 53-Jährige dann, als eine Bombe ihr Auto in die Luft sprengte (Nau berichtete).

Der Beginn des Verfahrens hatte sich verzögert, weil sich zwei Untersuchungsrichterinnen wegen Befangenheit zurückgezogen hatten. Drei Männer müssen sich in dem Fall verantworten. Unklar ist, ob die Angeklagten die Auftraggeber des Mordes waren oder ihn nur ausgeführt haben.

Kriminalinspektor Arnaud gab an, dass das Telefon eines der drei Verdächtigen bereits zum Zeitpunkt des Attentats abgehört wurde. Die Auswertung von Mobilfunkdaten habe ausserdem ergeben, dass die SMS, mit der die Bombe ausgelöst wurde, von einem Boot auf dem Meer aus gesendet wurde. Am Mittwoch soll die Beweisaufnahme weitergehen.