Nawalny über Söldner-Aufstand: Niemand hat Putin unterstützt

Keystone-SDA
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Russland,

Angesichts des Söldneraufstandes am Samstag in Russland attestiert der inhaftierte Kremlgegner Alexej Nawalny Präsident Putin mangelnden Rückhalt im Volk.

Alexej Nawalny
Der inhaftierte Kremlgegner Alexej Nawalny. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Am Samstag kam es in Russland zu einem Aufstand der Söldnertruppe Wagner.
  • Für Alexej Nawalny hat Präsident Putin seinen Rückhalt in der Bevölkerung verloren.
  • Niemand sei aufgestanden, um Putin zu verteidigen, so der inhaftierte Kremlgegner.

Der inhaftierte Kremlgegner Alexej Nawalny hat dem russischen Präsidenten Wladimir Putin mangelnden Rückhalt in der Bevölkerung attestiert. Er tat dies mit Blick auf den Söldneraufstand vor wenigen Tagen.

«In dem Moment, in dem Militärkolonnen nach Moskau fuhren, um es zu besetzen, stand niemand auf, um Putin zu verteidigen.» Das liess Nawalny am Dienstag über sein Team in sozialen Netzwerken mitteilen. «Es gab um ihn (Putin) herum keinerlei nationale Einheit.» Der Kremlchef sei offenbar noch unpopulärer in der Bevölkerung als der aufständische Chef der Söldnergruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, meinte Nawalny.

«Für Russland gibt es keine grössere Bedrohung als das Putin-Regime», fügte der 47 Jahre alte Oppositionspolitiker hinzu. Dieser gilt International als politischer Gefangener. Schliesslich habe der Präsident viele der verurteilten Verbrecher, die für Prigoschins Truppe kämpften, einst selbst begnadigt. «Putins Regime ist für das Land so gefährlich, dass selbst sein unvermeidlicher Zusammenbruch das Risiko eines Bürgerkriegs mit sich bringt.»

Machtkampf in der russischen Militärführung eskaliert

Prigoschins Söldner hatten monatelang an der Seite der regulären russischen Armee in der Ukraine gekämpft. Am vergangenen Samstag liess der Unternehmer einen lange schwelenden Machtkampf innerhalb der russischen Militärführung eskalieren.

Wagner
Wagner-Söldner bei ihrem Zug durch Rostow am Don. (Archivbild) - keystone

Die Wagner-Kämpfer besetzten erst die südrussische Stadt Rostow am Don und marschierten dann weiter in Richtung Moskau. Ihr praktisch ungehinderter Vormarsch stoppte erst gut 200 Kilometer vor der russischen Hauptstadt. Später behauptete Putin in einer Fernsehansprache, die russische Gesellschaft habe sich als geschlossen erwiesen in ihrer Ablehnung des Aufstands.

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