Wladimir Putin: Soldaten haben «Bürgerkrieg» in Russland verhindert
Der Aufstand am vergangenen Wochenende hätte zu einem Bürgerkrieg werden können, sagt Wladimir Putin. Der Kreml-Chef hat sich an die Sicherheitskräfte gewandt.
Das Wichtigste in Kürze
- Wladimir Putin bedankt sich in einer Rede bei den Sicherheitskräften.
- Sie hätten einen «Bürgerkrieg» verhindert, so der Kreml-Chef.
- Der 70-Jährige erinnerte zudem an die am Wochenende verstorbenen Piloten.
Nach dem Ende des bewaffneten Aufstands der Söldnerarmee Wagner hat Kremlchef Wladimir Putin in einer weiteren Rede den Sicherheitsdiensten für ihren Einsatz zum Schutz Russlands gedankt.
Soldaten und Mitarbeiter der Geheimdienste hätten sich dem Versuch einer Revolte am 24. Juni entgegengestellt und so einen «Bürgerkrieg» verhindert, sagte Putin am Dienstag bei der Rede vor Uniformierten auf dem Kremlgelände. Unter den Anwesenden war auch Verteidigungsminister Sergej Schoigu.
«Sie haben die verfassungsmässige Ordnung, das Leben, die Sicherheit und die Freiheit unserer Bürger verteidigt, unsere Heimat vor Erschütterungen bewahrt, faktisch einen Bürgerkrieg verhindert», sagte Putin bei der Rede, die im Staatsfernsehen gezeigt wurde. «Wir wussten, dass wir gewinnen, die Aufständischen hätten Moskau nicht eingenommen», betonte er.
In seiner Rede im Freien vor den Hundertschaften verschiedener Sicherheitsdienste erinnerte Wladimir Putin auch an die Piloten, die am Samstag bei ihren Angriffen auf die Wagner-Kolonne getötet wurden.
Die Angehörigen des Verteidigungsministeriums, der Nationalgarde, des Inlandsgeheimdienstes FSB, des Innenministeriums und des Sicherheitsdienstes des Präsidenten gedachten mit Putin in einer Schweigeminute der Toten. Die Wagner-Truppen hatten mehrere Hubschrauber und ein Flugzeug am Samstag abgeschossen.
Wladimir Putin: Abtrünnige Wagner-Leute sind «Verräter»
Söldnerchef Jewgeni Prigoschin hatte am Samstag nach Verhandlungen seinen Marsch Richtung Moskau überraschend gestoppt. Nach eigenen Angaben wollte er ein Blutvergiessen unter russischen Soldaten verhindern und kehrte deshalb 200 Kilometer vor der russischen Hauptstadt wieder um. Er hatte auch die südrussische Stadt Rostow am Don besetzt und zog dort ebenfalls ab.
Präsident Putin hatte am Montagabend bestätigt, dass sein in Ungnade gefallener Ex-Vertrauter in Belarus mit seinen Kämpfern Zuflucht finden könne. Er bezeichnete die abtrünnigen Wagner-Leute als «Verräter». Dem Moskau gegenüber loyalen Teil der Wagner-Truppe bot Putin an, Verträge mit dem russischen Verteidigungsministerium zu schliessen.