Österreich: Ohne Corona-Trendwende Problem auf Intensivstationen

Sollte es den Österreichern nicht gelingen, die zweite Welle bald unter Kontrolle zu haben, droht die Überlastung des Gesundheitssystems.

Bundeskanzler Sebastian Kurz: «Unser Ziel ist es, im Dezember schrittweise wieder zu öffnen und zu einem halbwegs normalen Leben zurückzukehren.» - sda - Keystone/APA/Hans Punz

Das Wichtigste in Kürze

  • Österreichs Gesundheitsminister warnt vor einer Überlastung des Gesundheitssystems.
  • Die Auslastung der Intensivbetten ist innert einer Woche um 78 Prozent gestiegen.

Ohne eine Trendwende bei den Corona-Neuinfektionen steuert Österreich auf eine baldige Überlastung des Gesundheitssystems zu. Dies sagte Gesundheitsministers Rudolf Anschober. Mit einer kritischen Lage wäre dann in der zweiten Novemberhälfte zu rechnen, sagte Anschober am Montag in Wien.

Binnen einer Woche sei die Anzahl der mit Corona-Patienten belegten Intensivbetten um 78 Prozent gestiegen. Daher sei es notwendig, dass sich die Bevölkerung strikt an die neuen Massnahmen im teilweisen Lockdown halte.

Österreichs Gesundheitsminister Rudolf Anschober spricht in Wien. (Archivbild) - sda

Diesen Dienstag schliessen die Gastronomie und fast das gesamte Kultur- und Freizeitangebot. Landesweit ist das Verlassen der Wohnung zwischen 20 und 6 Uhr nur zu bestimmten Zwecken erlaubt.

Anschober rechnet mit stark steigenden Zahlen

Am Montag wurden laut Anschober in Österreich 4135 Neuinfektionen verzeichnet. Das sei zwar deutlich weniger als zuletzt, aber wohl der für das Wochenende typischen geringeren Anzahl der Meldungen geschuldet.

Die Regierung rechne in dieser Woche weiterhin mit stark steigenden Zahlen, sagte Anschober. Der Effekt des teilweisen Lockdowns werde sich erst in rund zwei Wochen zeigen.