Präsident Macron will soziale Netzwerke sperren bei weiteren Unruhen
Präsident Macron wägt Massnahmen ab, um die Unruhen in Frankreich zu bekämpfen. Wenn diese fortschreiten, will er Online-Medien offenbar sperren.
Das Wichtigste in Kürze
- Bei weiteren Krawallen möchte Emmanuel Macron wohl die sozialen Netzwerke sperren.
- Der französische Präsident sieht eine Gefahr in den Online-Medien.
- Beispielsweise wurden dort gewaltsame Versammlungen organisiert, heisst es.
Im Kampf gegen weitere Unruhen in Frankreich zieht Präsident Emmanuel Macron auch eine Blockade von Online-Medien in Betracht. Man müsse über die Nutzung sozialer Netzwerke durch die protestierenden Jugendlichen und mögliche Verbote nachdenken.
Dies sagte Macron bei einem Treffen mit Bürgermeistern am Dienstag in Paris, berichtete der Sender BFMTV. «Wenn die Dinge aus dem Ruder laufen, muss man sich vielleicht in die Lage versetzen, sie zu regulieren oder abzuschalten. Das sollte man auf keinen Fall im Eifer des Gefechts tun. Und ich bin froh, dass wir das nicht tun mussten», so Macron.
Gewaltsame Versammlungen durch soziale Netzwerke organisiert
Bereits am Freitag hatte der Präsident auch die sozialen Netzwerke für die Gewalteskalation bei den Protesten gegen Polizeigewalt verantwortlich gemacht. Dort seien gewalttätige Versammlungen organisiert worden.
Nun sagte Macron, über den Umgang mit sozialen Medien müsse in Ruhe nachgedacht werden. «Denn wenn es zu einem Instrument für Versammlungen oder für den Versuch zu töten wird, ist es ein echtes Thema.»
Unterdessen wurden in Nordfrankreich die Kontrollen an der Grenze zu Belgien verstärkt, um die Einfuhr von Feuerwerkskörpern zu stoppen. Darüber berichtete die Zeitung «Le Parisien» am Dienstagabend unter Verweis auf die Präfektur. Verhindert werden solle, dass sich die Krawallmacher mit Nachschub an Böllern eindecken.
Beiderseits der Grenze seien bereits Menschen mit Pyrotechnik gestoppt worden. Die Präfektur in Nordfrankreich ordnete bis Mitte Juli ein Verbot des Verkaufs und Mitführens von Feuerwerk an. Auch in Kanistern abgefülltes Benzin darf nicht verkauft oder transportiert werden.
Polizist tötete 17-jährigen Jungen
Am letzten Dienstag führte eine Polizeikugel bei einer Verkehrskontrolle zum Tod des 17-jährigen Nahel. Seither wurde Frankreich von schweren Krawallen erschüttert.
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Wiederholt kam es zu Plünderungen, Brandanschlägen und gewaltsamen Konfrontationen zwischen Polizisten und Randalierern. Gegen den Beamten, der den Schuss auf den Jugendlichen abgab, wird wegen Totschlagverdachts ermittelt.