Im Kampf gegen weitere Unruhen in Frankreich zieht Frankreichs Präsident Emmanuel Macron auch eine Blockade von Online-Medien in Betracht.
Emmanuel Macron
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron denkt über Social-Media-Sperrung nach. (Archiv) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Seit dem Tod des 17-jährigen Nahel durch eine Polizeikugel ist Frankreich erschüttert.
  • Immer wieder finden schweren Krawalle statt.
  • Frankreichs Präsident Emmanuel Macron denkt darüber nach, soziale Netzwerke zu sperren.
  • Dadurch sollen sich die Unruhen auf den Strassen beruhigen.
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Man müsse über die Nutzung sozialer Netzwerke durch die protestierenden Jugendlichen und mögliche Verbote nachdenken. Das sagte Macron bei einem Treffen mit Bürgermeistern am Dienstag in Paris.

«Und wenn die Dinge aus dem Ruder laufen, muss man sich vielleicht in die Lage versetzen, sie zu regulieren oder abzuschalten. Das sollte man auf keinen Fall im Eifer des Gefechts tun, und ich bin froh, dass wir das nicht tun mussten.» So berichtete Macron dem der Sender BFMTV.

Sozialen Netzwerke als «Instrument für Versammlungen»

Bereits am Freitag hatte der Präsident auch die sozialen Netzwerke für die Gewalteskalation bei den Protesten gegen Polizeigewalt verantwortlich gemacht.

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Ausschreitungen in Nanterre ausserhalb von Paris. - Christophe Ena/AP/dpa

Dort seien gewalttätige Versammlungen organisiert worden. Nun sagte Macron, über den Umgang mit sozialen Medien müsse in Ruhe nachgedacht werden. «Denn wenn es zu einem Instrument für Versammlungen oder für den Versuch zu töten wird, ist es ein echtes Thema.»

Unterdessen wurden in Nordfrankreich die Kontrollen an der Grenze zu Belgien verstärkt. Dies, um die Einfuhr von Feuerwerkskörpern zu stoppen, berichtete die Zeitung «Le Parisien» am Dienstagabend unter Verweis auf die Präfektur. Verhindert werden solle, dass sich die Krawallmacher mit Nachschub an Böllern eindecken.

Verbot von Feuerwerkverkauf oder abgefüllten Benzinkanistern

Beiderseits der Grenze seien bereits Menschen mit Pyrotechnik gestoppt worden. Die Präfektur in Nordfrankreich ordnete bis Mitte Juli ein Verbot an. Dies betrifft den Verkauf und das Mitführen von Feuerwerk sowie in Kanistern abgefüllten Benzins.

Seit dem Tod des 17-jährigen Nahel durch eine Polizeikugel bei einer Verkehrskontrolle vergangene Woche wurde Frankreich von schweren Krawallen erschüttert.

Wiederholt kam es zu Plünderungen, Brandanschlägen und gewaltsamen Konfrontationen zwischen Polizisten und Randalierern. Gegen den Beamten, der den Schuss auf den Jugendlichen abgab, wird wegen Totschlagverdachts ermittelt.

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